Frage: «Was ist Ihre Ethik?» (Neuauflage)

von 2b am 4. Mai 2009

Zurzeit ist «Ethik» in vieler Munde – zu Recht würde ich sagen. Aus diesem Anlass stelle ich ein paar Beiträge aus früheren Tagen wieder auf den Herd. Natürlich durchgelesen, auf Berechtigung überprüft und da und dort aktualisiert !
Ein Teil erscheint im Blog, ein Teil im 2b magazin.

Manche Kommentare zu Blogbeiträgen haben die Form von Fragen. Manchmal hat sich daraus ein Gespräch entwickelt, nicht selten bereichert durch weitere Kommentare. Im Folgenden ein Beispiel.

Frage (Ernst H.): Sie sprechen in diesen Spalten verschiedentlich von Ethik. Einerseits scheinen Sie alle gewohnte Ethik über Bord zu werfen, andererseits beklagen Sie das Fehlen von Ethik. Kurz: Was ist Ihre Ethik?

Antwort: Eigentlich stellen Sie zwei Fragen.

Antwort 1: Meine Ethik ist radikal. Ich orientiere mich konsequent daran, wie die Natur das macht. Das, was ich da erkenne, übersetze ich dann für uns Menschen.
Eine Konsequenz daraus ist, dass mE verschiedene Rassen, Völker, Staaten, Gesellschaften, Gemeinschaften keine verschiedenen Ethiken benötigen – und auch nicht beanspruchen können. Sondern sich alle an derselben Ethik – ich sag“s mal so: zu orientieren haben.

Antwort 2: Ich habe verschiedentlich darauf hingewiesen, dass ich die Religion als die originale Instanz für ethische Belange betrachte (zum Beispiel). Nachdem sich sämtliche Religionen leider der Idee «Gott» zugewandt haben – ja, Religion unterdessen (seit wohl ein paar tausend Jahren schon…) unmittelbar mit Gott identifiziert wird – wurde die Ethik unter Einfluss dieses schlimmen Wahns und vor allem von dessen obsoleten Hütern, nach und nach verdorben. Lebensdummheit – durch Menschen gewaltsam verbreitet, die vom Leben selber nichts haben, ausser Macht, und also davon auch nichts verstehen können – ersetzte nach und nach und systematisch Lebensintelligenz.

Wer Gläubige braucht, traut dem Leben nicht

So ist heute (seit vielen hundert Jahren schon…) nicht nur die Institution Religion unbrauchbar geworden, sondern auch das, was dort von Ethik übrig blieb. Das verstehe ich übrigens global. Das heisst, sämtliche Religionen sind für mich darin eingeschlossen!

Als eines der dringenden Anliegen vor allem in den «Kulturen der grassierenden Beliebigkeit», wie ich u.a. die unsere nenne, erachte ich die rasche Entwicklung (man kann sie nicht einfach schaffen!) neuer ethischer Instanzen, die verbindlich vermitteln, welche Ethik sowohl das einzelne Leben als auch das Zusammenleben der Menschen fördert. Eine Ethik, die das langfristige Weiterleben unserer Gattung konsequent und kompromisslos im Sinn hat.

Kommentar: und wer bestimmt diese für alle Menschen verbindliche Ethik? Sie?
Kommentar von Anonym — 3. Oktober 2007 @ 23:06

Antwort: diese provokante frage lag auf der hand und verdient eine provokative antwort:
warum nicht (unter anderen)?
schliesslich habe ich auf den hier vorliegenden mittlerweile rund 2000 seiten bewiesen, dass ich dazu etwas zu sagen weiss.
und im artikel habe ich ja auch die instanz erwähnt, an der wir uns zu orientieren haben: die natur, insbesondere das leben und dessen gesetze.

gegenfrage: wieviel haben sie von diesen seiten schon gelesen? das heisst: wie gut wissen sie über mich bescheid? oder besass ihre frage bloss diese höhnische und besserwisserische absicht, die stets zu kurz greift?
und nun ganz im ernst: das, worüber ich keine macht habe, kümmert mich auch nicht. was ich bestimme oder nicht ist mir also im moment wurst. ich kümmere mich zurzeit allein um die vermittlung von inhalten.

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