Skripts für dich! – 2

von 2b am 1. November 2020

Hier, wie versprochen, ein weiteres Skript aus meiner Sammlung. Es handelt sich um einen Auszug aus einem Buch zum E-Management, das der Wirtschaft gewidmet ist. Ich verzichtete dann bis auf weiteres darauf, jenes Buch zu veröffentlichen, obwohl meine/unsere Kunden, denen wir Ruheräume – sg «Powerräume» – eingerichtet hatten und jeweils begleitend Workshops zum Thema durchführten, sehnlichst darauf warteten. Grund? Zu jener Zeit wurde mir allmählich bewusst, dass es sich beim fantastischen E-management lediglich um eine weitere, wenn auch wunderbare Illusion handelt. Das heisst u.a., dass die Ruheräume nach relativ kurzer Zeit wieder dem Alltagsstress/Leistungsdruck im Betrieb geopfert werden, und leer bleiben, wenn nicht parallel ein NormalProjektfür das Personal, inkl. Betriebsleitung und VR, durchgeführt wird. – In der Folge entwickelte ich ein Konzept, wie sich für Firmen und Institutionen das E-Management mit dem NormalProjekt verbinden lässt. Eine wunderbare Sache, die vor allem Spass macht, plus de fakto unfassbare Leistungssprünge mit sich bringt! Allerdings bewegte ich mich in der Folgezeit von diesem Businesszweig weg und widmete mich immer mehr dem eigentlichen Projekt: der NormalRevolution, inkl. NormalProjekt. So fehlten mir leider sowohl Zeit als auch Motivation, das Manuskript um dieses entscheidende Element zu erweitern, bzw es neu auszurichten, und das Buch «E-Management – Die menschliche Energie im Arbeitsalltag» unter einen neuen Titel zu stellen. Etwa so: «Leistungsexplosion und ein neues Leben, dank E-Management mit NormalProjekt». – Ok, wenn ich mich nicht mehr um einen Lebensunterhalt kümmern müsste, wäre die Fertigstellung für mich heute wohl Peanuts.
Hier, im «Forum-UP!» publiziere ich nun, wie erwähnt, einen Auszug aus dem ursprünglichen Manuskript:

Fact Sheet E-Management

Rechenstunde

Wollen wir mit ein paar Rechenspielen etwas Abwechslung in die Lektüre bringen?
Na dann los!

Zuerst lade ich Sie ein, ein paar einfache Rechenvorgänge mitzuvollziehen und dann mit mir zusammen in ganz nützlicher Weise damit zu spielen.

Das Verhältnis von Aktivitäts- und Ruhephasen (A-Phasen und R-Phasen)

Eine einfache Grundrechnung betreffend unsere tägliche Regeneration führte mich bereits vor zwanzig Jahren zu einem verblüffenden, aber im Grunde ganz logischen Ergebnis. Ich hatte von Ernest Rossi 1983 erfahren, dass – basierend auf seinen biochemischen und psychobiologischen Forschungen – etwa alle 90 Minuten unser inneres System bis auf Zellebene hinunter eine knapp 20-minütige Ruhepause einschaltet; so wir das denn zulassen. Zusammen mit der Vor- und Nachbereitungszeit ergibt das in unserem modernen Alltag rund eine halbe Stunde.
Daraus ergibt sich ein Verhältnis zwischen Aktivitäts- und Ruhephasen von 90 Minuten zu 30 Minuten, also von 3:1. Drei Einheiten A-Phase zu einer Einheit R-Phase.
Klingt cool, nicht? Der Aktivitätstraum scheint fast erfüllt: Wir dürfen drei Viertel unserer Zeit aktiv sein und brauchen bloss ein Viertel davon zu ruhen. Was hat La Fontaine gesagt? «Das Ruhen ist so kostbar …» ((… dass es einst den Göttern vorbehalten war)).
Doch halt! Falsche Rechnung! Wir haben den Schlaf vergessen! Also lautet die richtige Rechnung so:

  • 8 Stunden schlafen = 8 Stunden von 24.
    Bleiben 16 Stunden Wachsein.
  • Nach 90 Minuten A-Phase folgen 30 Minuten R-Phase = zusammengezählt 2 Stunden.
  • 16 Stunden Wachzeit bedeuten also 8 A/R-Zyklen. Zusammengezählt ergeben die Ruhezyklen innerhalb der Wachphase also 4 Stunden.
  • 8 Stunden schlafen + 4 Stunden ruhen = 12 Stunden (von 24 Stunden).
  • Das Ergebnis lautet demnach:
    Die Aktivitätsphase ist gleich gross wie die Ruhephase.
    Die beiden teilen sich die 24 Stunden des Tages.
    Klingt auch irgendwie logisch, nicht?

Soweit die Grundrechnung. Doch, während zwanzig Jahren des Experimentierens und Erfahrungen Sammelns hatte ich unter anderem erfahren, dass viele Menschen (darunter auch ich), wenn sie erst wieder auf den Geschmack kommen, – offenbar geführt durch das vegetative System – ganz gern mehr als 8 Stunden schlafen. Und zwar umso lieber, je besser wir uns tagsüber energiemässig regulieren. Vor kurzem habe ich diese Zahl auch von der neusten Schlafforschung vernommen. Offenbar sprechen nun auch wissenschaftliche Erkenntnisse für einen grossen Ruhepunkt von 10 Stunden.

Rechnen wir also weiter:

  • 10 Stunden schlafen bedeuten: Es bleiben 14 Stunden Wachzeit.
    Das macht, gemäss der Grundrechnung, 7 A/R-Zyklen.
  • 7 mal 30 Minuten Ruhephasen ergeben zusammen 3 1/2 Stunden.
  • 10 Stunden plus 3½ Stunden ergeben 13½ Stunden – also mehr als die Hälfte von 24 Stunden!
    Immer schön gelassen bleiben!
  • Dürfen wir davon ausgehen, dass auch Sie im bisherigen Verlauf Ihres Lebens eine wohl mehr als erhebliche Schlafschuld angehäuft haben? Was sich zwangsläufig prekär auf Ihre Lebensqualität auswirkt. Jedoch sind Sie in gewisser Weise entschuldigt; schliesslich wussten Sie bisher nichts von diesen ultradianen Rhythmen. So heissen biologische Zyklen, die sich täglich mehrmals wiederholen. Und davon, diese Rhythmen einfach so zu spüren, sind die meisten von uns Menschen mittlerweile doch ziemlich weit entfernt, nicht wahr?
    Also ruhen Sie ruhig etwas mehr als die Hälfte des Tages! Falls Sie sich das, zumindest für eine Weile, leisten wollen.
  • Wir scheinen zwar unterdessen zu wissen, dass wir verpassten Schlaf nicht einfach eins zu eins kompensieren können. Aber in welchem tatsächlichen Verhältnis eine Kompensation möglich ist, scheint noch unbekannt. Wie auch immer: Wir schaffen durch viele, lange grosse Ruhepunkte mit Sicherheit optimale Bedingungen für eine tiefe Regeneration unseres ganzen Lebens. Was wollen wir mehr?

Angewandtes Rechnen

Nun beginnen wir etwas herumzuspielen.

  • Wenn Sie wunderbare 10 Stunden geschlafen haben und sich auf die Hälfte R-Phasen beschränken wollen, können Sie zum Beispiel den Morgen auf eine einzige Liegepause beschränken. Die nächste folgt dann um 12 Uhr – vor dem Mittagessen, oder was auch immer Sie dann tun. Mikropausen und Timeouts helfen, den Morgen in guter Form zu überstehen.
  • Es bleiben Ihnen dann insgesamt noch 6 A/R-Zyklen, statt deren 7 bei 8 Stunden Schlaf. Sie können es sich also leisten, auch die weiteren A- Phasen etwas zu dehnen.
  • Oder Sie halten sich konsequent an die ultradianen Zyklen und steigen auf dem Weg zur perfekten Energiebalance ein Level auf; was notabene Ihre Lebensqualität in neue Sphären aufsteigen lässt.
  • Mit der Kombination von mittleren Ruhepunkten (Liegepausen) und kleinen Ruhepunkten (Timeouts) eröffnet sich Ihnen ein weites Feld für Ihre ganz persönlichen Experimente. Vielleicht am Morgen zwei Timeouts und vor dem Mittagessen die obligate Liegepause? Oder aus Prinzip eine Liegepause nach dem ersten grösseren Arbeitsschub und dann kurz vor Mittag wieder eine? Dazwischen bei Sonderbelastungen wie langen Sitzungen, aufwändigem Einkauf oder eintöniger, akkordartiger Arbeit ein Timeout? Das alles stets aufbauend auf dem obligaten Timeout direkt nach Ankunft am Arbeitsplatz.
  • Als Orientierungshilfe für Ihre Experimente mit Ruhepunkten können Sie die Angaben im Kapitel «Zeitmaschine – Der optimierte Tagesablauf» benutzen.
  • Beachten Sie zudem, dass tagsüber alle Ruhepunkte (der grosse nur ausnahmsweise) zum Zuge kommen

Mit der Erfahrung wächst die Freiheit

  • Generell möchte ich Sie – nachdem Sie dann mit Ruhepunkten reichlich Erfahrung gesammelt haben – ganz gern dazu verführen, das Rechnen zu lassen und Ihre Wachzeit mit vielfältigen A/R-Zyklen zu gestalten, die sich aus kleinen und mittleren Ruhepunkten zusammensetzen (die ebenso wichtigen Mikropausen fallen zeitlich kaum ins Gewicht) und so Ihr Ruhekonto locker auf die geforderten 12 Stunden zu bringen.
  • Dazu kommt stets ein Anteil von ungerichteten Aktivitäten als Teil von Sich- treiben-Lassen. Keine Sorge, Sie geraten nicht in Zeitnot! Da wir alle in einem begrenzten Kontext leben, ergeben sich auch aus ungerichteten Aktivitäten ganz zwanglos eine Menge sinnvoller Tätigkeiten. Gleichsam nebenbei … was scheints besonders befriedigend sei.
  • Bei den Berechnungen sind Toleranzen drin. Wenn Sie 17 Minuten Liegepause machen, bleiben Ihnen 13 Minuten für den Weg zum Ruheplatz und für den allfälligen Gang zur Toilette. Der Rest ist Pufferzeit, frei, um sich treiben zu lassen oder zu einem späteren Zeitpunkt für andere Ruhepunkte genutzt zu werden.
  • Es ist mir ein Anliegen, Ihnen möglichst viele Freiheiten zu offerieren, um Ihre perfekte Energiebalance vielfältig zu gestalten. Ausschlaggebend ist am Schluss das Ergebnis.
  • Bis es so weit ist, dass Sie mit den Ruhepunkten spielen können, spüren Sie vielleicht selber die in Ihnen arbeitenden A-/R-Zyklen wieder. Diese zeigen sich nämlich mit eindeutigen Signalen an (Kapitel «Die Pausenglocken»). Das wird Ihr eigenes Energiemanagement erheblich erleichtern.
  • Schliesslich werden Sie erfahren, wie fantastisch flexibel unser Organismus ist. Weil Sie nämlich je nach Art und Umständen Ihrer Tätigkeit (A-Phase) unterschiedlich viel Energie verbrauchen.
  • Deshalb erscheint als Ultima Ratio eines klugen Energiemanagements der wache und beständige Kontakt mit sich selbst: mit Bedürfnissen und deren Befriedigung.
  • Schlafen werden Sie dann tagsüber höchstens noch, wenn Sie einen Teil der Nacht verpasst haben. Schliesslich wollen wir auch mal feiern zwischendurch! «Powernapping» als Teil Ihrer Lösung können Sie also getrost vergessen! Powernapping rettet bloss Ertrinkende. Sie streben inzwischen jedoch weit mehr als «Notfall» an: Sie entwickeln ein kluges Management Ihrer persönlichen Energie. Sie streben nach der Neuen Energiebalance!
  • Folgen Sie den A/R-Rhythmen. Setzen Sie Ruhepunkte. Vor allem: Verzichten Sie keinesfalls auf jene beseligende Wirkung, wie sie unser Organismus dem mittleren Ruhepunkt, der Liegepause, vorbehalten hat.

Dazu gilt: Beachten Sie stets alle drei Säulen der Regeneration!

PS: Erklärungen zu Namen und Begriffen, die in diesem Skript erwähnt werden, finden sich im das E-Management erstmals vorstellenden Buch «Ruhe!Punkt.» (nur noch wenige Exemplare erhältlich!), im jenes ergänzenden Buch «Das verkannte Genie» (E-Book), als auch im Buch «Die Quintessenz des Lebens» (E-Book) sowie im Buch «HOMO CAPUT». Alle zu beziehen über den NormalVerlag (normalrevolution.com -> Verstehen).

2 Kommentare »

  1. Ich habe sehr von der Lektüre dieses Artikels profitiert, vielen Dank, dass Sie einen so großartigen Artikel geschrieben haben, ich werde auf jeden Fall Ihren Blog verfolgen und jeden Ihrer Artikel lesen.

    sean xiao am 3. November 2020 um 14:55 Uhr

  2. sorry Sean, ich habe deinen link in sicherer umgebung geprüft und ihn dann gelöscht. falls du tatsächlich regelmässig hier liest und öfter kommentare einbringst, kannst du dich und deinen produkte-hintergrund gerne hier vorstellen.

    2b am 3. November 2020 um 16:13 Uhr

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