Atme! Atme!

von 2b am 17. März 2020

Der freie Atem gehört zum Schönsten und Kostbarsten, was es in meinem Leben gibt. Bei jeder Gelegenheit beim bewussten Einatmen dieses gleichsam unbegrenzte Volumen zu erLEBEN und dabei jedes Mal zu spüren: ICH LEBE! Ich bin vollkommen durchlässig! Einfach wunderbar, ja, unfassbar!

Der freie Atem – halt das, was ich damals darunter verstehen konnte – gehört schon seit 45 Jahren zu meinen bedeutendsten Erlebnissen und hat seine Bedeutung stets behalten.
Ich entdeckte das intensive Atmen in der Primärtherapie (1974); damals eine noch eher deprimierende Erfahrung von Begrenzung, mit der ich ringte. Dann, Januar 1975, im Verlauf des 4-wöchigen Bioenergetik/Gestalt-Marathonworkshops in Zist/nahe München erlebte ich erstmals so etwas, wie den freien Atem, verbunden mit diesem wunderbaren ‚Wegtreten‘. Jedoch nicht wirklich nachhaltig. Wieder zuhause angekommen verlor sich diese Offenheit allmählich wieder. Ein Prozess, der sich öfter wiederholte. Ein intensiver, längerer Körpertherapiekurs oder -ausbildung, und mein Atem öffnete sich nach und nach wieder. Die sechs Wochen Esalen, 1979, im Nachgang zu einer 2-wöchigen internationalen Bioenergetikerkonferenz bei Al Lowen und Trainern, bildeten entsprechend bis damals den Höhepunkt meines Lebens.

Diese stets ungeheuren Erlebnisse waren unter uns KommilitonInnen keineswegs gang und gäbe. Ich bildete da eine Ausnahme. Das hatte – gemäss den diesbezüglichen Kommentaren der jeweiligen LeiterInnen – entscheidend mit meinem kompromisslosen Engagement, ja, mit der vollkommenen Hingabe bezüglich der jeweiligen körpertherapeutischen Angebote zu tun. Sie schenkten mir die optimale Wirkung. Z.T. stärker, als es die AusbildnerInnen selber je erlebt hatten. Entsprechende Wertschätzung widerfuhr mir. Praktisch mit allen entstand eine persönliche Freundschaft.
In den folgenden Jahrzehnten, gleichsam im Therapeutenalltag angekommen, wars mit dem Atem stets mal schlechter, mal besser. Morgens, unter der kalten Dusche, erfolgte stets der Lackmustest: Wie offen und frei ist mein Atem zurzeit? Das ‚ewige‘ Ringen setzte sich, zugegeben auf bedeutend höherem Niveau, fort.

Ja, das gehört nun seit mehreren Jahren der Vergangenheit an. Und damit habe ich, offen gestanden, nicht gerechnet! Dass heute mein Atem Tag für Tag, Stunde für Stunde einfach frei ist und ich ihn jederzeit geniessen kann – wenngleich sich in diesen 3-4 Jahren auch da noch Nuancen der Vervollkommung zeigten – gehört, wie erwähnt, für mich zu den grössten Geschenken meines Lebens.
Damit verbunden ist ein anderes Phänomen, dass sich exakt parallel zur Verfassung des Atems äusserte: die emotionale Offenheit. Während sich diese in den früheren Jahrzehnten stets wieder zurückbildete und situativ in Stress mündete – ich sollte das doch können! –, erfahre ich nun seit diesen genannten Jahren, da AB-PP in seiner Endform existiert, die konstante emotionale Offenheit – die mir leider nicht nur Schönes beschert.

Und heute habe ich mich entschlossen, hier darüber zu schreiben, weil dieses volle Füllen nun mit einer Leichtigkeit, ja, Selbstverständlichkeit geschieht, wie ich es vorher nicht gekannt habe. Es ist, als ob die Luft, und mit ihr das LEBEN in einen bereits ganz offenen Behälter einströmt. Da ist nicht die geringste Anstregung mehr damit verbunden. Der ohnehin bereits etablierte NormalAtem geht rasch praktisch automatisch in PA über. Und in Sekunden kann ich beim GrenzAtem sein, wodurch der PrimärProzess aktiviert wird.
Einmal mehr: unfassbar! Danke!! An wen? Ich bedanke mich jeweils bei meinem Inneren, dass es das bereitwillig ‚erstellt‘.

cu demnächst hier an der „Grossbaustelle“!

PS: Für AnwenderInnen mit NormalProjekt gehts hier in der neuen Kolumne „AB-PP – Twist and shout“ weiter (Passwort).

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