Kritik und Facing Truth

von 2b am 23. Mai 2012

Eine Frau sagte neulich voller Sorge: „Wie willst du bei den Leuten – sie meint zB mächtige Leute – ankommen, wenn du sie kritisierst?“
Im selben Atemzug bedauert sie, dass ich mich immer weniger zur Politik äussere, weil ihr das jeweils als Orientierung diente.

Meine Antwort lautet: Kritik interessiert mich nicht.
Meine Aufgabe ist es, uns Menschen neue Perspektiven zu eröffnen. Perspektiven für ein lebenswerteres Leben.

Kurze Anwendungen des Verfahrens «Facing Truth» – der nüchterne Blick auf das was ist und wie das wirkt – dienen ausschliesslich dazu, darauf aufmerksam zu machen, dass das was zB mächtige Menschen in der Regel tun, weder unser, noch ihr eigenes Leben lebenswerter macht.

Sollte dieses «ausschliesslich» zwischendurch nicht konsequent gehandhabt worden sein oder gehandhabt werden, so habe ich damit weder den angesprochenen Menschen tatsächlich neue Perspektiven eröffnet, noch mein eigenes Leben lebenswerter gemacht.

Der Unterschied zwischen Kritik und echtem Facing Truth – der Wahrheit ins Angesicht schauen – beruht auf dem Motiv.

  • Benutze ich Kritik – durchaus in Verbindung mit (verzweifeltem, schwärmerischem oder auch mal arrogantem) Aufzeigen einer Lösung – um Recht zu haben (oder um bei kritischen Menschen anzukommen), so beruht sie auf meinem eigenen Unwertempfinden. Dieses Verhalten kann die oben beschriebene Aufgabe unmöglich lösen.
  • Dasselbe trifft natürlich zu, wenn ich die Wahrheit vermeide, aus Angst, sonst nicht anzukommen, dh akzeptiert, geliebt oder anerkannt zu werden – sprich dazu zu gehören.
  • Ganz anders ist das, wenn Facing Truth auf Liebe beruht und damit eben auch zwingend auf echter Wert-Schätzung.
    Dieses «anders» möchte ich hier jedoch nicht weiter ausführen. Schliesslich soll das, was ich kommuniziere und wie ich es kommuniziere, dafür sprechen.
  • Frei vom Unwertvirus zu sein bedeutet zudem auch, frei von den beschriebenen Ängsten zu sein. Facing Truth ist demnach nicht mutig, sondern vielmehr der Ausdruck von angstfreier Liebe.

Natürlich gestehe ich ein, das das eine vom andern zu unterscheiden, anspruchsvoll sein kann. Besonders dann, wenn die eigene Wahrnehmung durch die Wirkung des UV21 getrübt ist. Und wo ist sie das nicht?
Dem daraus folgenden Risiko, wenn nicht der Wahrscheinlichkeit gegenüber, falsch aufgenommen zu werden, bin auch ich leider ohnmächtig.

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