Wirksame persönliche Lösungen und wo Kultur beginnt

von 2b am 12. März 2009

Zu den im folgenden Text erwähnten Stichworten existieren meistens Artikel in diesem Blog (unter «Suchen») oder Broschüren, die ein Thema jeweils konzentriert und in einem Guss behandeln.

Substantielle Lösungen für die eigene Person – mit vollkommener Nachhaltigkeit – sind nur zuinnerst in unserer Struktur zu finden; gleichsam direkt bei den Schiebern, die den Strom aus den Quellen des menschlichen Lebens regulieren.

Welche dieser «Schieber» geschlossen werden, welche geöffnet sind und wie weit, wird in jener Zeit festgelegt, wo das Grundsetting des individuellen Lebens bestimmt wird. Also ziemlich früh – sehr früh.

Notabene ist das auch der Ort, an dem Kultur entsteht (und nicht etwa im Mindset, wie wir gerne annehmen). Grob gesagt, können wir zB in Afrika beobachten, wie noch verhältnismässig wenig bestehende Regulatoren einerseits eine Menge dieser ursprünglichen Vitalität durchlassen, andererseits aber auch das Überlebensaxiom klar dominiert: „Für die Interessen einer begrenzten Sozietät ist jedes Mittel recht.“ Deshalb ist es für unsere Kulturangehörigen so schwierig, Menschen aus Afrika zu trauen. Wir haben grossteils ganz verschiedene Grundwerte intus (wenigstens die Mehrzahl von uns; zB zerstören Kriege und andere katastrophalen Ereignisse nicht nur die Grundwerte, sie beschädigen in deren langfristiger Nachwirkung zusätzlich die noch bestehende Vitalität. Konsequenz: doppelter Schaden).

An diesen «Schiebern» (= Rootset) wird festgelegt, welche der ursprünglich vorhandenen Kräfte in welcher Form für unser individuelles Leben verfügbar sind und welche Quellen gleichsam ausgesperrt werden.
Nahe liegend, dass dies ein ziemlich entscheidender Ort ist bzw. dass jede Veränderung an den «Schiebern entscheidenden Einfluss auf die Fortsetzung des Lebens hat.
Das gefällt mir. Hier einzugreifen ist irgendwie unverschämt gegenüber den Absichten der Natur, die das möglichst rasch und dann lebenslang reguliert haben möchte, weil das junge Lebewesen so schnell wie möglich lebenstüchtig gemacht werden soll. Was bei uns Menschen aber nicht so richtig funktioniert, nicht wahr? (Lebensintelligenz).

Primäres Lernen hat genau das zum Ziel: Systematisch, möglichst direkt zu den «Schiebern» vorzudringen und deren Einstellungen zu überprüfen bzw. neu zu regulieren. Tönt etwas mechanisch, ist mir persönlich aber lieber, als um das Ganze ein mystisches Geheimnis – oder auch nur ein psychologisches – zu machen. So gern ich den wirklichen Dschungel mag. Im menschlichen Dschungel (Psyche) herum zu irren und da versuchen Ordnung zu schaffen, vermag mich nicht so richtig zu faszinieren. Da such ich lieber den direkten Weg.

Da es sich dabei um einen nachträglichen, also sekundären Eingriff in unser Grundsetting handelt, steht dafür der Name «Projekt zweite Lebensschule». Damit wird zusätzlich ausgedrückt, dass es beim «Primären Lernen» um mehr, als um «kleine Wunder bewirken» geht, sondern zusätzlich um eine Menge bewusstes Lernen. Primöres Lernen bezieht auch unser Mindset mit ein. Meines Erachtens werden Änderungen in der Tiefenstruktur erst angemessen wirksam, wenn sie in der Kultur angepasster, aber vor allem in  lebensintelligenter Weise fertig ausgeformt werden.

2 Kommentare »

  1. […] sich nur durch, wenn sie die blosse ideelle Verlängerung tiefer, unbewusster Strebungen (Rootset) sind. Leider haben die entsprechenden Illusionen noch immer Hochkonjunktur. Und wiederum scheinen […]

    2bd Blog | Bernhard Brändli-Dietwyler » Die be Standards für umfassende Lebenskompetenz am 3. Juni 2009 um 12:54 Uhr

  2. […] beschwören, bleibt Kosmetik; es gehorcht stets dem einmal gelernten Grundmuster, das ich Rootset nenne – egal, wie schön verpackt es daherkommt. […]

    2bd Blog | Bernhard Brändli-Dietwyler » Umfassende Lebenskompetenz ist ein Naturrecht am 12. Mai 2010 um 16:42 Uhr

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