USA kontra UBS/CH – Ob wir uns vielleicht etwas überschätzen?

von 2b am 24. Februar 2009

«Die UBS wird angegriffen». «Das Bankgeheimnis ist in Gefahr». «Die USA haben die Schweiz im Visier».

Wir sehen hierzulande das so ziemlich aus der Froschperspektive. «Es geht um die Verteidigung der Schweiz». Entsprechend sind die Konflikte weitgehend inländisch orientiert. „Wer ist der Schuldige? Der Bundesrat? Die UBS?”

Ob wir uns da nicht etwas überschätzen? Und den wahren Konflikt falsch orten?

Die USA sind grundsätzlich so narzisstisch, wie wir bescheidenen, biederen Schweizer uns das gar nicht vorstellen können (ok, «bieder» ist Synonym für versteckten Narzissmus der Marke «aberrr hallo!»). In den USA wissen die wenigsten etwas von uns und vom Rest der Welt. Wenns um nachrichtenlose Konten aus der Nazizeit geht, lässt sich dort schon mal ein kleiner «Anti»-Hype entfachen. Aber das ist ein Medienevent, eine der kleinen Sensationen, die die Amerikaner einfach brauchen, wie den tägliche Donut.

Meines Erachtens geht es ganz einfach darum, dass die amerikanische Regierung ihre Reichen ebenso zur Kasse bitten will, wie ihre übrige, arg gebeutelte Bevölkerung. Ein konsequentes Vorgehen, das zumindest mir einleuchtet. Es geht also ums sie selbst und nicht um die Schweiz oder sonst wen.
Zugegeben, die USA gehen nicht besonders eloquent vor. Narzissmus, der Macht erlangt, paart sich liebend gern mit Arroganz. Das führt dann auch regelmässig zu Niederlagen der USA.

Allerdings haben wir mit unserer aufgeregten Reaktion gerade eben die Chance, in den USA wieder einen «Anti»-Hype zu entfachen, der sich als arger Boomerang erweisen könnte.

PS: Der Eu allerdings geht es mE wirklich um die Schweiz (u.a.). In Europa haben wir doch ein gewisses Gewicht und da ist das aktuelle Getöse der EU-Machthaber doch ein perfektes Instrument, um vom eigenen Unvermögen abzulenken; ganz nach dem Tenor: „Wir selber machen alles richtig; es ist das Bankgeheimnis in diesen Schurkenländern, das unsere Probleme macht.»

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