Dani lebt wieder – und du?

von 2b am 11. Februar 2009

Nein, kein zusätzliches Genesungscommuniqué zu Dani Albrechts Zustand. Aber lesen Sie selbst.

Die frage, die ich im zusammenhang mit dani albrechts unfall erörtert habe, lässt sich übertragen. Deshalb habe ich das ja geschrieben. Lassen wir den seitenblick auf das existentielle also etwas weiterwandern.

Funktionieren deine selbstheilungskräfte noch?  Lebst du also noch – wirklich?

Ja klar, dein blut gerinnt noch. Aber in einer etwas grösseren dimension: wenn du dich zB in deinem leben schleichend, aber zunehmend, schlechter fühlst, oder deine gesundheit abnimmt, ohne das du schon über siebzig bist. Oder, wenn du dich nicht mehr richtig erholst – was ganz deutlich bei jenen der fall ist, die in den raum des burnouts eingetreten sind, auch wenn sie davon noch nichts wissen, sondern weiterhin fleissig ihren marathon absolvieren. Oder wenn gar der krebs sich drangemacht hat, dich aufzufressen. Oder sonst etwas in der art dich hart in die zange nimmt, dann kannst du vielleicht nicht mehr mit gutem recht sagen: «Ich lebe!» Dein inneres System geht vielleicht bereits in eine andere richtung, obwohl du noch am tropf hängst – was heisst, das alles noch nicht wahrhaben willst und dich verbissen davon ablenkst. vielleicht ist dann einer in dir, der ruft: «Come on! Let“s finish that business!» und ohne, dass du’s weisst, ist die richtung schon vorgegeben. du solltest dann besser nicht damit rechnen, dass eine medizinische supermaschinerie rund um die uhr versucht, dein system zu einem richtzungswechsel zu bewegen. es sei denn, du bist ein held und ähnlich fit, wie dani.

wohl eher ist dann der richtige schritt: ein echtes, längeres timeout nehmen und über dein leben nachdenken – bzw besser: in dich hineinspüren – so dir das noch einfach so gelingt.

die alternative: du gehst nach indonseien und stellst dich zu den tausenden, die vor dem haus eines neunjährigen stehen und auf seine wunder warten, bloss weil er einen blitzschlag überlebt hat.

das in etwa meinte ich mit dem existentiellen blick.

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