Militär ist Militär ist Militär
Tragisch ist dieser Armeeunfall in der Kander. Furchtbar für die Angehörigen der Toten.
Blauäugig (mindestens!) hingegen der Ruf nach totaler Sicherheit in der Armee.
Schauen wir doch hin! Überall im Militär ist der Tod gegenwärtig.
DIE ARMEE IST ZUM TÖTEN DA!
Dafür wurde sie geschaffen. Das ist ihre Aufgabe.
Sicherheit ist in der Armee relativ. Für Armeeveranstaltungen gelten andere Anforderungen als für zivile.
So tragisch das ist: Die Sicherheitsanforderungen waren wohl – armeegemäss – genügend. Die Tragik liegt anderswo:
Darin, dass wir überhaupt eine Armee haben.
Solange zB die Schweiz eine Armee unterhält, wird es genau solche Unfälle geben. Sie liegen in der Logik des militärischen Systems. Basta.
Die Kraft, die aus diesem uns allen doch gemeinen Alltagsempfinden entsteht, das solche gleichsam von oben verordneten Unfälle absolut absurd erscheinen lässt, diese Kraft gehört woanders hin investiert, als in den blinden Ruf nach mehr Sicherheit in der Armee.
Erst, wenn die Armee aufgelöst ist und andere Organisationsformen sich um die Fitness und allgemein die Lebenstüchtigkeit der jungen Erwachsenen kümmern, werden für solche Übungen, wie die Schlauchbootfahrt auf der Kander, zivile, professionelle Unternehmen eingesetzt und die Risiken auf ein ziviles Mass reduziert. Jenes, das wir in unserer modernen, im Grossen und Ganzen friedfertigen Gesellschaft erwarten dürfen, nun aber sehr, sehr blauäugig von der punkto Notwendigkeit doch absolut lächerlichen Tötungsmaschine Armee fordern.