Roma a Roma (3) – Was dazu führte

von 2b am 18. November 2007

„Die Männer – stärker und schneller als die Frauen – verloren einen Teil ihrer biologisch angestammten Bedeutung innerhalb des Gemeinwesens. Sie kamen sich – vor allem in Zeiten des Wohlergehens! (Sie ahnen schon das sich abzeichnende Weltdrama?!) – wohl ziemlich überflüssig vor. Sie begannen zwangsläufig, sich unwert zu fühlen.

Gegen dieses ziemlich unangenehme Empfinden wehrte sich wohl eine ganze Menge in unseren männlichen Vorfahren. Um diese ausweglose Perspektive zu verhindern, taten die Männer zwei Dinge:“

Das waren die beiden letzten Abschnitte in Folge 2, die ich hier gern nochmals zitiere. Vor allem das Fettgedruckte empfehle ich zur Reflexion. Diese Erkenntnis ergab sich direkt beim Schreiben. Und für einen Moment erblasste ich wohl. Auf jeden Fall lief es mir heiss über den Rücken (besser als kalt!).
Ich hatte nach dem Ursprung des Unwertempfindens der weiblichen Mitglieder unserer Gattung gefahndet. Und wurde fündig (folgt). Und nun ergab sich beiläufig und ganz und gar unerwartet der Ursprung der ‚Erbsünde‘: Der Tatsache, dass jedes ‚Paradies auf Erden‘ über kurz oder lang, das heisst systematisch zerstört wird. Wir haben uns natürlich über Jahrtausende so daran gewöhnt, dass wir längst denken, das müsste so sein. Oder die Natur sei so. Oder unser Schicksal. Oder eben die Erbsünde.

Verdammter Mist!
DAS MUSS ÜBERHAUPT NICHT SO SEIN!!
Abschminken bitte!

So haben wir Männer also für unsagbare Tragödien – menmade! – gesorgt. Und das geht munter weiter so. Sobald es einer Gesellschaft gut geht, sinkt die spezifische Bedeutung von uns wehrhaften Männern und wir werden aktiv. Inszenieren irgendeine Not, damit den Frauen klar wird: Sie benötigen uns dringend.
Was ich schon lange weiss: Der Kampf um die gesellschaftliche Bedeutung des männlichen Geschlechts fand und findet auch unabhängig von gesellschaftlichen Konjunkturen jeden Tag statt (siehe Teil 1 und 2). Und damit bin wieder zurück im Text.
Zwei Dinge (das dritte wurde eben beschrieben) taten die Männer damals mit beginnender Sesshaftigkeit, um zu verhindern, dass ihre Bedeutung gegenüber den Frauen abnahm:

  1. Die Männer benutzten ihre physische Überlegenheit, um Frauen zu unterdrücken und in sie hineinzuprügeln, dass nicht die Männer, sondern sie (die Frauen!) unwert seien. Jahrhundertelange Botschaften schleichen sich zumindest in die Epigene ein. Das heisst, sie werden von Generation zu Generation weitergegeben. Die Frauen glaubten den unausweichlichen Demütigungen über Jahrhunderte und nahmen das schliesslich auch so wahr, wie es ihnen erzählt wurde. Und zudem wollten sie die Männer ja nicht gerade hassen. Also arrangierten sie sich.
  2. Die Männer versuchten über willkürliche – aber natürlich ‚wohlbegründete‘! – Aktionen ihre ungebrochene Wichtigkeit und somit Unverzichtbarkeit über die Zeugung hinaus zu beweisen. Sie brachen Kriege vom Zaun, beschworen Gefahren herauf. Sie luden laufend Schuld auf sich. Was ihr unbewusstes Unwertempfinden weiter nährte – und das erst noch zu Recht. Also wenn jemand sich mit gewissem Recht unwert fühlt, dann sind das wir Männer. Und nicht ihr Frauen, verdammt noch mal. Hört also auf mit dem Quatsch, Frauen!

Schlagen wir nun einen riesigen Bogen in die Neuzeit!

  • Das ging so bis zum Börsen-auf-und-Ab und zu inszenierten Wirtschaftskrisen in der Moderne. Und dort, wo die Moderne noch nicht angefangen hat – und das sind offenbar doch erstaunlich viele Orte, High-Tech hin oder her…! -, dort geht es immer noch zu und her, wie zu grauer Vorzeit.
  • Das ging so bis zum Wahn, dass Frauen glauben, nur durch das Erfüllen eines völlig abstrakten Schönheitsideals könnten sie Wert erhalten (ein Ideal, das nota bene vorwiegend konstruiert wird von schwulen, also bezüglich Frauen asexuellen, Männern).
    Das ist bekanntlich die um 180° gedrehte Logik der Natur.

Und dieses asexuelle Schönheitsideal ist nichts anderes als der Ausdruck einer weiteren Demütigung und brutalen Entwertung durch lebensfeindliche, unsäglich schwache Männer,

die so unsicher sind, dass in ständiger unbewusster Panik leben (vor der irgendwann zu erwartenden Rache der Frauen?).

Frauen werden entweiblicht – das Pendant zum interessanterweise sehr viel bekannteren Wort ‚entmannt‘ – und verlieren so ihre ganze Kraft.
Und mit der mittlerweile massenhaft gewalttätig herbeigezwungenen abstrakten, vollkommen entsinnlichten Schönheit verlieren die Frauen nicht nur ihre Kraft, sondern auch noch ihre Lebendigkeit.

Und so nimmt die Geschichte, die vor vielleicht 12’000 Jahren begonnen hat, ihren Lauf – und neigt sich offensichtlich dem Ende zu.
Wenn die Frauen aufhören zu leben, hört das Leben der Menschheit auf.
Und hier, liebe Frauen kann und will ich euch nicht mehr entlasten. Ich gebe zu, dass auch hier bei uns in zahlreichen Privathaushalten noch die Regeln der grauen Vorzeit gelten. Aber wir hatten auch eine Frauenbewegung. Frauen haben – hier zumindest – gute Chancen wegzugehen. So komme ich denn nicht umhin, die Betreffenden, die diese Entweiblichung mitmachen – ja, ihr selber Vorschub leisten -, als… ja: strohdumm zu bezeichnen. Ihr Frauen könnt euch nicht aus der Verantwortung stehlen. Ihr habt die Freiheit. Ihr habt das Wissen. Auch wenn ihr euch unwert fühlt: Ihr könnt euch jeden Tag neu entscheiden (siehe dazu im Online Magazin: ‚Selbstkritische Reflexion ersetzt Psychologie‘). Jeden eurer lebensfeindlichen Schritte, Frauen, habt ihr nun selbst zu verantworten.

Doch, gehen wir nochmals zurück in die Geschichte:
So war die Antwort auf die hartnäckige Frage: Wieso um alles in der Welt liessen sich auch die Frauen vom Unwert-Virus anstecken? plötzlich einfach geworden.
Es war (damals) nicht Dummheit, dass die Frauen diesen Wahn von den Männern übernahmen. Nein, die Frauen haben das durch die permanente, gewalttätige Botschaft, der sie nicht ausweichen konnten, schlicht gelernt und internalisiert.
Die Wahl der Frauen war einfach: Sterben, oder überleben und sich unwert fühlen – anstelle der Männer!
Hier paart sich die primitive männliche Gewalt mit primitiver männlicher Raffinesse. Wir Männer haben ganze Arbeit geleistet – und leisten sie heute noch.

Und diese trostlosen Abbildungen von entfernt so etwas wie Menschen, wie sie nach dem Mord in Rom wieder einmal die Medien durchgeisterten, lassen uns erahnen, wie es damals zu und her ging, als Männer mit nackter Gewalt den Frauen beibrachten, dass nicht sie, die Männer, sondern die Frauen unwert seien.

Wir (Männer) wollen solche Zustände wie in Rumänien vornehmlich auf die Armut abtun, auf Hunger. Ich halte das für ein typisches Ablenkungsmanöver. Wir Männer verweigern die Verantwortung für unser Verhalten und dessen Auswirkungen. Deshalb ahnen wir meistens noch nicht einmal, wie und auf was alles sich unser Verhalten tatsächlich auswirkt. Was typisch ist für sich unwert wähnende Menschen.

Diese Gattungs-Lüge, die ihren Anfang bei der Unfähigkeit zur lebensintelligenten Lösung nahm – damals vielleicht aus verständlichen Gründen, weil die mentale Reife noch fehlte -, diese Lüge und das ihr folgende Unrecht hat das weitere Schicksal unserer Gattung bestimmt. Bestimmt es auch heute. Und tut das zumindest in naher Zukunft. Und die Chance, dass sie es bis zum Ende bestimmen wird, ist nach Sichtung der Fakten weit grösser als dass nicht.
Denn, was bleibt, ist die physische Überlegenheit der Männer. Sie kann nur durch Vernunft, geboren aus Lebensintelligenz, abgelöst werden. Und darin waren wir Männer seit jenen fernen Tagen noch nie stark.

Eine dunkle Sache.
So dunkel wie die Vorstellung der Zustände in jenen Häusern auf dem Land.
Die Lücke hat sich geschlossen.
Nun macht das Ganze endlich Sinn. Leider: Wahn-Sinn!

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