Blog und Online-Magazin? – oder: Was kostet Verstehen?

von 2b am 18. März 2007

Blog und Online-Magazin?
Blog oder Online-Magazin?

Vor einiger Zeit habe ich im Werkplatz 2BD den Satz veröffentlicht: «Wer aufgehört hat zu verstehen, ist fortan dazu verdammt, bloss noch zu wissen.»

Was nützt ein Mediziner, abgesehen von Akutbehandlungen, der nur weiss und nicht versteht?
Was nützt ein Psychologe, der nur weiss und nicht versteht? (Soweit ist es mittlerweile gekommen).
Was … ein Anwalt?
Was … ein Richter?
Was … ein Politiker?
Was … ein Lehrer?
ein Wissenschaftler?
ein Vater?
Und dasselbe für die weibliche Ausgabe dieser Funktionen.

Schon als ganz kleiner Junge entwickelte ich – wie üblich zwangsläufig! – so etwas wie einen Röntgenblick.
Mit der Zeit und einer ganzen Menge Arbeit an mir selbst konnte ich dem eine gleichwertige erwachsene Note hinzufügen.
Es wurde schliesslich, was es eigentlich schon immer war: Meine Kernkompetenz.
Verstehen wurde mein Job – zuerst als Berufspolitiker, dann als Lehrer, dann als Psychologe und schliesslich als das, was ich jetzt bin.
Was bin ich jetzt?

Auf jeden Fall ist es meine Hauptaufgabe zu verstehen und dieses Verstehen nutzbringend anzuwenden.
Eine Variante davon ist, Verstehen in Worten zu vermitteln.
Da ich davon lebe, was meine Arbeit einbringt, kosten einige meiner Beiträge. Aber das ist nicht der Hauptgrund. Ich bin auch der Ansicht und habe es tausendfach erfahren, dass potentieller Nutzen erst dann realisiert werden kann, wenn wir für dessen Erhalt einen Gegenwert leisten. (Wobei zu ergänzen ist, dass eine Form der Abgeltung darin besteht, den Nutzen weiterzugeben. In diese Lage kommen zB Kinder und alle Beschenkten). Also würde ich meine LeserInnen um den Nutzen betrügen, wenn ich einfach alles hinstellen würde.

Als ich zu Beginn dieses Jahres die Abokosten vom Niveau eines Alibibeitrags auf jenes eines echten Beitrags hob, liessen einige ihr Abo auslaufen. Soweit ich das beurteilen kann, haben sie damit Recht getan. Zumindest von einigen, denen ich ab und zu begegne, weiss ich, dass sie aus meinen Artikeln nicht den geringsten praktischen Nutzen gezogen hatten. So what?

So habe ich mich entschieden, eine Mischung von Verschenken und Verdienen zu machen: einen Blog und ein Online-Magazin. Ich verschenke soviel, wie ich vertreten kann und sichere für Sie den potentiellen Nutzen, indem ich für Erhaltenes eine Abgeltung einfordere.

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