RESOURCING IV – das Setting

von 2b am 8. März 2007

Vor einiger Zeit habe ich mit einer Serie zum Resourcing begonnen.
Resourcing ist das Schlüsselverfahren des Root-Mind-Formatting und als solches Voraussetzung für die Lösungen, wie ich sie in den Raum stelle: Das Projekt Zweite Lebensschule zur Erreichung umfassender Lebenskompetenz, als Bedingung – ich sage ganz deutlich: als ‚Conditio sine qua non!‘ – und als Garant dafür, dass die anstehenden Lösungen im grossen Stil, wie sie die menschlichen Gemeinschaften zurzeit anstreben, überhaupt gelingen können.

Nebenbei: Auch mir ist klar, dass wir allein schon von der Akzeptanz dieses Lösungsansatzes meilenweit entfernt scheinen. Nur: Irgendwann muss begonnen werden. Und, wir stehen ja nicht am Anfang. Zahlreiche Initiativen und Anwendungen weltweit bewegen sich in diese Richtung. Es geht m.E. nun um drei Dinge:

  1. Die Leaderpersönlichkeiten, die solche Verfahren anwenden, müssen den Mut entwickeln, sich eine grundsätzliche Orientierung (umfassende Lebenskompetenz) zu geben – und diese natürlich in der Praxis auch erfüllen.
  2. Die entsprechenden Aktivitäten, die sich zurzeit in Nischen bewegen, müssen eine politische Dimension erreichen, indem sie… eben als ‚Conditio sine qua non‘ für die Lösung der anstehenden grossen (und auch kleineren) Fragen mit nota bene fantastisch geringem Aufwand in jene Etagen getragen werden.
  3. Das Verfahren selbst muss weiterentwickelt werden in Bezug auf Effizienz, Massenverträglichkeit und Multikulturtauglichkeit.

Hier folgt nun der nächste Beitrag der Resourcing (RES) Serie.
Es wird konkret: DasSetting des RES wird beschrieben, das natürlich, wie bei mir schon fast ein Muss: einfach ist.

  1. Resourcing bietet einen geschützten Raum
  2. Resourcing bietet einen verdichteten Raum
  3. Resourcing bietet genau das richtige Mass an Begleitung

Sie werden über die Technik genau instruiert. Entsprechend ist die Technik des RES natürlich: denkbar einfach! Sie besteht aus gerade mal fünf Elementen. Und zwar drei plus zwei. Das heisst, sie können sich die Schlüsselelemente sofort merken und bildlich vorstellen. Die fünf Finger einer Hand kann man sich merken. Drei Elemente kann man sich leicht bildlich vorstellen.

Das ist wichtig, weil Sie unter der Erwartung stehen, selbständig gut und speditiv zu arbeiten. Denn, je selbständiger Sie arbeiten, desto besser arbeiten Sie.
Ich pflege zu sagen: „Arbeite so selbständig wie du nur kannst – nutze dein Wissen auch zuhause. Es bleibt für uns BegleiterInnen dann immer noch reichlich zu tun.“
Ehrlich gesagt kann RMF im allgemeinen und Resourcing im Besonderen überhaupt nur dann gelingen, wenn die TeilnehmerInnen am Programm lernen, selbständig zu arbeiten. Und das heisst: Sich selber klug zu führen! Je mehr sie zuhause mit sich weiterarbeiten, desto schneller kommen sie vorwärts.

  • Der Raum ist geschützt, weil weder etwas nach aussen dringt, noch etwas nach innen. Weil stets BegleiterInnen beobachten und wo nötig schützend eingreifen (zB wenn jemand sich in der Aufregung weh machen könnte).
  • Der Raum ist verdichtet, weil die Anwesenheit von durchschnittlich einem Dutzend anderer Menschen animiert. Es gibt stets für alles ein Vorbild, an dem man sich bei Hemmungen orientieren kann. Es entsteht ein hilfreicher, aber absolut sanfter Druck, an den entscheidenden Schnittpunkten über die alte, hemmende Struktur, die sich logischerweise und daher beharrlich gegen mehr Leben sträubt, hinauszugehen. In der Vorwärtsbewegung zu bleiben, statt gleichsam seitwärts auszuweichen.
  • Das richtige Mass entsteht dadurch, dass die BegleiterInnen nur dann, aber genau dann eingreifen, wenn man allein in der Vorwärtsbewegung verzagen würde – und letzteres übrigens oft, ohne es zu merken. Schon kleinste Ausweichmanöver stoppen den Prozess ‚erfolgreich‘ und man muss wieder zurück auf Feld X. Die meisten Menschen verstehen es, mit – oft subtilsten – Manövern die Vorwärtsbewegung regelmässig und systematisch zu unterbrechen und so, dem ungeübten Auge gegenüber unsichtbar, aber zuverlässig auf dem alten Niveau zu bleiben. Das darf man füglich als systematische Selbstsabotage bezeichnen. Die Kunst, vollkommen mitzugehen will gelernt sein.

Was sonst noch?

  • Die Resourcing Sitzungen dauern 60 bis 90 Minuten. Je erfahrener die Gruppe, desto effizienter arbeitet sie, desto kürzer dauert ein Prozess.
  • Der Raum ist leicht abgedunkelt, um genau die richtige Mischung von Ausgesetztheit und Abgrenzung zu gewährleisten.
  • Sich ganz aussetzen gehört natürlich zu den Grundanforderungen im Resourcing.
  • Ach ja: Das funktioniert gänzlich ohne aktive Interaktion unter den TeilnehmerInnen – keine Gespräche untereinander, keine offenen Reaktionen auf ein Verhalten anderer. Jede und jeder kann sicher sein, sich vollkommen frei ausdrücken zu können. Aber alles, was geschieht, wirkt natürlich auf die andern ein. Da gibt’s schon einmal ein kollektives Grinsen nach einer witzigen Intervention einer Begleitperson. Aber schon geht es wieder bei der eigenen Sache weiter.
  • Natürlich haben jede und jeder für sich einen Platz auf einer grossen Matte. Aber es gibt kein Gebot, dass man liegen muss. Der ganze Raum steht zur Verfügung.

Was passiert: Erfahrene User bauen eine Energie auf, bei der Sie wahrscheinlich schon vom Zuschauen weiche Knie bekommen würden. Sie erreichen in einer Stunde einen Punkt, für den andere einen Achttausender besteigen. Beides sind grossartige Erfahrungen. Mit dem Unterschied, dass erstere Sie zusätzlich entscheidend weiterbringt.

Kurz: Einfaches Setting. Einfache Technik. Fulminante Wirkung.

1 Kommentar »

  1. Das liebe ich: Den geschützten Raum, die kompetente Unterstützung, die wunderbaren Auswirkungen -> für mich persönlich, für unsere Partnerschaft, für unsere Kinder, für meine Arbeit. Das motiviert mich: mit Freude, Leichtigkeit und zunehmender Energie weitere Lebenskompetenz zu entwickeln.

    Elisabeth Hafner-Lanz am 11. März 2007 um 20:12 Uhr

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