Gesellschaftliche Mythen I – Wintersportkrise

von 2b am 13. Februar 2007

Die menschverursachte Klimaerwärmung ist Tatsache.
Meine globale Lösungsannäherung dazu, mit dem mE höchsten Wirkungsgrad, findet sich hier.
Die Folge davon: Die Verschiebung des Winters mit gehäuftem Schneemangel zur frühen Saisonzeit, ist ebenfalls Tatsache.

Daraus aber eine Krise des Wintersports abzuleiten, halte ich für einen Mythos! Von Subventionshungrigen, Krisenfans und notorischen Jammertaschen herbeigeredet.

Die Krise findet bloss im mE vollkommen idiotischen Kontext des Zwangs zu ‚immer-mehr‘ statt.

Ein unglaublich borniertes Mindkonzept, von dem sich die ganze mittlerweile globale Wirtschaft treiben lässt. Frauen an die Macht!

Denn: Wäre in den Wintersportorten alles voll, könnte man nicht mehr Ski fahren.

Die Leute kommen und geben Geld aus wie eh und je. Wenn der Eigner einer einst einfachen Alphütte und aktuell locker gestyltem Fresstadel mir glaubhaft versichert, dass er in den letzten anderthalb Monaten (Mitte Dezember – Ende Januar) mehrere hunderttausend Franken verdient hat, SO IST DAS KEINE KRISE!
Wenn Verkauszahlen an Wintersportgeräten und -bekleidung nur schwach steigen oder leicht zurückgehen – wie bei Snowboards -, so ist das keine Krise, sondern Stabilisierung des Marktes.

Warten wir, bis die Menschen aus der ehemaligen DDR, aus Russland, China, Indien und dann den andern Satelliten den Schneesport mitsamt seinem sexy Umfeld massenhaft entdeckt haben…
Wie stets gehen beim Erobern neuer Annehmlichkeiten die Reichen voraus. „Ich war im Kempinsky der einzige Gast, der nicht russisch sprach.“ (O-Ton eines griechischen Milliardärs nach einem Besuch im St. Moritzer Luxushotel).
Warten wir, bis denen die Massen folgen!
Eine Horrorvision, nicht?
Nicht für die Verkäufer… aber ein Horror für die Kunden. Für die Menschen, die zwischendurch geniessen möchten, nach dem ununterbrochenen Geld scheffeln oder krampfen (je nach Standort).

Das einzige also, was sich nach schier unendlichem Zögern abzeichnet, ist eine Verlängerung der Wintersaison in den Alpen Richtung Frühjahr.

Aber das habe ich ja schon vor 15 Jahren geschrieben.
Denn, auf das Frühturnen von Oktober – Dezember möchte kein Freak verzichten. Die Gletscherstationen werden’s schaukeln.
Auf unvergleichliche Weihnachten im Winter wird kein Luxusmensch – und dazu gehört zu speziellen Anlässen auch die Mittelschicht! – verzichten. Die schneekanonensicheren Stationen sind bereit.

Der logische Schluss: Keine Spur von Krise.
Im Gegenteil: Es geht vorwärts mit dem Wintersport.
Der Wintersport hat Zukunft!

Einzig die kleinen Stationen in tiefen Lagen haben, kurzsichtig betrachtet, das Nachsehen. Aber, wie sich zeigt, sind manche davon findig und bieten stattdessen Winterwandern, mit oder ohne Schnee, an – kombiniert natürlich mit neckischen Fresszielen und andern Attraktionen. Wetten, dass die mehr verdienen wie vorher! Wir sind kürzlich im Appenzellerland gewandert. Es war proppenvoll – auf dem Berg als auch im Städtchen. Keine Skifahrer in ungelenker Ausrüstung, die nach der Abfahrt möglichst rasch im Auto nachhause rasen, um ja abends das Sportpanorama nicht zu verpassen.

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