Fit fürs 2007

von 2b am 2. Januar 2007

Mach dich fit für das neue Jahr. Mach dich fit für die Zukunft.
Ein Stück RMF-Philosphie.

Mit jedem Übergang mach ein Stück ‚Tabula Rasa‘.

Mach dich frei im Blick nach vorn.

Verzichte auf Pläne und Träume.
Verzichte unter allen Umständen auf Vorsätze! Vorsätze sind lebensfeindlich. Sie gelingen ausschliesslich bei zwanghaften Menschen. Und die haben nichts vom Gewinn! Allen andern dienen Vorsätze für die garantierte nächste Niederlage.
Öffne dich der Zukunft. Aber nur schauen. Nicht sehen wollen.
Schau in den offenen, leeren Raum!

Mach dich frei im Blick zurück

„Vergangen, vergessen, vorbei…“ so heisst der alte Schlager von Freddy Quinn.
Vergangen, nicht vergessen, aber vorbei. Blicke zurück und lass es sein, was da war. Kein Verdrängen, kein Interpretieren, weder ein Verharmlosen, noch ein Aufbauschen und vor allem: kein Rechtfertigen – sondern so sein lassen.

Wenn ich mich nun speziell dem zuwende, was du erlitten hast – im letzten Jahr, in deiner Vergangenheit -, so stellt sich die Frage: Was willst du damit?
Willst du, dass noch jemand zuhört, wie es dir ergangen ist, was du gelitten hast? Willst du nachträglich Mitgefühl? Recht erhalten? Willst du das? Ich warne dich. Dann wirst du Gefangene(r) deiner Geschichte bleiben.
Wer soll sich denn echt für dein vergangenes Leiden interessieren? Du selbst gehst nochmals zurück, berührst es. Doch dann zählt nur noch, was das, was du tust, jetzt bewirkt. Soll es dich befreien? Oder willst du lieber Gefangene(r) bleiben? Entscheide dich.
Du wirst in mir keinen geduldigen Zuhörer deiner gesammelten Leidensgeschichte finden. Keinen, der dir nachträglich die Illusion von Recht erhalten gibt. Keinen, der sich mit dir verbündet.
Mich interessiert, ehrlich gesagt, nur, was dich befreit. Ich bin kaum an deiner Vergangenheit interessiert. Ich bin an deiner Zukunft interessiert.
Schon klar: Ohne Vergangenheit keine Zukunft. Aber mach das mit dir allein ab: zurückgehen, kurz berühren, zurücklassen.
Mir als Begleiter genügen ein paar Stichworte, um zu deiner Zukunft beizutragen.

Viele Menschen sind gleichsam verliebt in ihre Leiden. Sie träumen davon, dass alle Welt davon hört.
Das ist eine Falle. Eine Megafalle. Wenn du Gefängnisse liebst – à  la bonheur!

Wer Befreiung wünscht, schafft nach dem Zurückschauen rasch Distanz. Dinge wie zustimmen, Einklang finden, sind jetzt gefragt. So sein lassen; vielleicht noch kurz – ev mit Hilfe Dritter – eine realistische, meist ernüchternde Einschätzung. Dann zurücklassen.

So schaffst du denn bei jedem Übergang einen leeren Raum – du leerst hinten, hältst dich zurück nach vorn. Schaffst eine kleine ‚Tabula rasa‘.
Das braucht etwas Zeit und Disziplin. Aber das bewirkt Ankommen. Ankommen da, wo du jetzt bist: Am Anfang eines neuen Jahres!
Befreit im Blick zurück, offen im Blick nach vorn.
So machst du dich fit für deine Zukunft.

4 Kommentare »

  1. Ja, genau eine solche Bergpredigt hilft weiter.. und wie – ohne Rethorik und Romantik- knallhart, liebevoll!

    viktor am 2. Januar 2007 um 20:03 Uhr

  2. Grad im richtigen Moment, wie ich mich als Gefangene meiner
    Selbst fühlte, kommt dieser „Advent“, dieses Ankommen in mir
    an….. und ich atme anders.

    Thanks a lot, Bernhard / Ursula Kern

    Ursula Kern am 6. Januar 2007 um 11:12 Uhr

  3. Interessante Sichtweise! Soweit habe ich bisher noch nicht gedacht. DANKE für die Anregung. Was halten Sie von der Bezeichnung Versprechen & Absicht?

    Wünsche Ihnen einen Tag voller Wunder / Regina Reinhardt

    Regina Reinhardt am 18. Januar 2007 um 10:39 Uhr

  4. versprechen ist ein gutes Stichwort.
    zu versprechen habe ich mich hier schon öfter geäussert (suchen unter ‚versprechen‘, zb.
    versprechen ist gut, aber unglaublich heikel. man sollte sich schon 100% sicher sein, dass man es einhalten wird und kann.

    absicht muss mE im minimum offen deklariert werden.
    ansonsten stelle ich sowohl der absicht wie dem ziel den begriff orientierung als alternative zur seite.
    im beschriebenen leeren raum, in etwas zeit, stille, musse stellt sich dann gleichsam von selbst ein bild, einwort o.ä. ein, das sowohl eine täuschung sein kann als auch eine orientierung, wie es weitergehen muss und wohin. dazu eignet sich natürlich nicht bloss neujahr. ich mache das fast täglich, wenn ich zb pausiere.

    viel spass damit. und natürlich auch einen schönen tag!

    2BD am 18. Januar 2007 um 11:13 Uhr

Hinterlasse einen Kommentar