17 – kein Sonntag heute – sondern trüb und regnerisch

von 2b am 17. Dezember 2006

Adventfenster 17

3. Adventsonntag

Keine Frage: Wenn es in der Hölle schon so schön warm ist, bleiben wir auch an diesem nasskühlen Erdensonntag noch ein bisschen dort.

Ok. Ein, wie hierzulande scheints üblich, ziemlich egozentrischer Standpunkt, melden unsere Söhne doch eben aus Kambodscha eine wahre tropenhöllische Hitze.
Aber in der Hölle ist es eben zurzeit auch spannend, da es dort aufs Wochenende ziemlich crowdy zu und her ging. Die SBB- Ermässigung hat voll eingeschlagen.
Kurz: Die Szene trifft sich heute hier!
Und man munkelt, dass auch die Heilsarmee wegen vorläufiger Uneinsichtigkeit und sturen Beharrens auf dem martialischen Standpunkt, zumindest über die Weihnachtstage in die Hölle verdammt wird.
Also, wenn Sie die Heilsarmee mit ihrem typisch brüchigen Sirenengesang diese Jahr auf keinen Fall verpassen wollen, sichern Sie sich Plätze in der Ersten Reihe in der Hölle!

Und Sie werden nicht glauben, wer mir in der Hölle begegnet ist:
Sapperlot!
Angus Young entstieg seinem Ferrari, kurz, nachdem ich von meinem Flug zur Hölle gelandet war. „Hi Angus, wo kommst denn du her?“ „Hello brother Bernhard, I directly come from the Highway to hell. You wouldn’t believe it, but this god-damned road has got 12 tracks. And it’s only one-way! There must be a whole lot of people trying to get there. And they must love this place. So, there was no need to build a way back road! I guess, i’ll have to leave my car here n‘ walk back to earth.“

So Angus Young. Keine Frage also, dass AC/DC heute die Begleitmusik zu unserem themenzentriert-interaktiven Alternativprogramm für den Sonntag abgibt. Besonders, da Angus stets in saubergewaschener Schuluniform in die Kirche kommt (dort haben wir uns auch befreundet!). Wer sich als absoluter Kulturbanause – und lausiger Kirchgänger! – outet und zugibt, keinen Tonträger dieser epochalen Band sein eigen zu nennen, kann sich beim themenzentriert-interaktiven Alternativprogramm für den Sonntag per Link musikalisch begleiten lassen.

Wie ich eben höre, haben sich die Zugreisenden Richtung Hölle interessante musikalische Alternativen ausgedacht.
(Achtung, die erste Klasse ist infolge der SBB-Aktion ‚mit 2. Klassticket Erste Klasse fahren‘ hoffnungslos überfüllt! Die SBB empfiehlt den Inhabern eines Erste Klasse GAs, auf die zweite Klasse auszuweichen!)
Da wir damit rechnen müssen, dass mittlerweile in der Schweiz nicht nur ein rachsüchtiges Wolfsweibchen im Wallis herumstreunt, das seinen von Schafzüchtern ermordeten Gatten betrauert, sondern Wölfe heutzutage an mehreren Orten der Schweizer Alpen anzutreffen sind, wurde Richtung Tessin, dort, wo es wärmer wird: also Richtung Hölle, die Losung ausgegeben: „Attenti al Lupo!“ Dazu kann man hübsch tanzen. Weiter unten im Süden, auf halbem Weg, bietet sich ein sizilianisches Vesperbrot in Giuseppe Verdis Zvieribeizli daselbst an. Etwas für Klassikfans, die es fitnessmässig kaum mehr, als bis zum Sessel im Konzertsaal schaffen.
Dann empfehlen wir, von der Reiseagentur ‚In der Hölle findet das echte Leben statt‘, kurz vor der Hölle auszusteigen und den Rest zu Fuss zurückzulegen. Man kann sich dabei an die Wärme gewöhnen und erst noch die schöne Fegefeuerlandschaft doppelt geniessen, wo all jene leiden, die es leider nicht bis in die Hölle geschafft haben. Lassen Sie sich auf der letzten Meile – eigentlich sind es 500 Miles! – nein, nicht von der Swisscom begleiten (sie sei an dieser Stelle ins kühle, kundenfeindliche Paradies verdammt!), sondern vom gleichnamigen phänomenalen Stückder Proclaimers – Meilenstein der Popgeschichte! – und wir garantieren Ihnen, Sie werden geradezu erfrischt in der Hölle ankommen.
Angus Young und dessen Brüder und Kumpels warten dort auf Sie.

Übrigens, wer auch jetzt noch keinen Tonträger von AC/DC besitzt, kann von unserem Sohn Manuel einen seiner Konzertmitschnitte auf DVD oder (für Steinzeitmenschen) auf Video ausleihen (pro Tag CHF 20, inkl. Studentenunterstützungsgebühr). Bitte sich auf Warteliste setzen lassen; wird nach dessen Rückkehr aus der fernöstlichen heissen Hölle ins hiesige kalte Paradies sogleich erledigt.

Und nun zum obligaten themenzentriert-interaktiven Alternativprogramm für den Sonntag .
Da wir von der Reiseagentur ‚In der Hölle findet das echte Leben statt‘ gehört haben, dass diverse LeserInnen letzten Sonntag die Variante vier als Fitnesstraining missbraucht haben, verschreiben wir dasselbe Programm nochmal, heute für alle. Aber diesmal bitte in reiner Haltung, ohne Nebeneffekte!

(die überlassen wir Daniel Vasella (siehe auch letzten Sonntag) von der Agentur ‚Novartis – Wir beschützen euch chemisch vor der Hölle‘ (= wörtlich übersetzt: vor dem Leben).

Als Beweis dafür, dass das, was ich hier schreibe, keineswegs von meinem Geistwriter (kommt von ‚er ist geistreicher‘) geschrieben wurde, sondern von himself, lege ich ein Föteli von meinem soeben erfolgten erfolgreichen Aufstieg aus der Hölle vor:

Das Bild zeigt, wie ich von einem Vertreter der wartenden Menschenmenge empfangen werde.
Ich entschuldige die schlechte Bildqualität. Aber in diesem überirdischen Licht ist so ein Schnappschuss überhaupt schon ein Wunder.

PS: Demnächst statte ich einen Besuch im Paradies ab. Mal schauen, wie mich Gott empfängt. Ich ziehe mich jedenfalls warm an. So oder so, es soll notorisch kühl sein da oben im geistigen Land.

Bin schon unterwegs…

1 Kommentar »

  1. …und für jene, die im dschungel hängengeblieben sind:
    ‚wellcome to teh dschungel‘ guns ’n roses.
    viktor

    viktor am 17. Dezember 2006 um 17:01 Uhr

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