Entwicklungshilfe – Markt – und dazwischen geschoben

von 2b am 1. November 2006

Den Begriff Entwicklungshilfe in der Geschichte zurücklassen. Den Begriff Markt enttarnen und vorübergehend aus den Lehrbüchern streichen.
Gut, aber was soll werden?

Zwei Punkte schienen mir gerade aktuell. Es geht dabei umglobales politisch-wirtschaftliches Vorgehen.

  1. Unerwartete (Lösungs-)Räume können und werden sich öffnen, wenn wir neben der üblichen Politik einen GLOBALEN DIALOG über die jeweiligen Vorteile verschiedener Lebensarten (nicht Gesellschaftsformen!) eröffnen, ebenso über wirtschaftliche Prämissen (nicht Wirtschaftssysteme!), die globales Wohlergehen fördern.
    Das sehe ich als die eigentliche, zukunftsträchtige politische Institution.
    (die UNO ist eine Schlichtungsstelle für egoistische Streitereien – und kann es bleiben. Ihre Unterorganisationen sollen auch so bleiben, wie sie sind).Aus diesem Dialog entstehen passende Massnahmen, sinnvolle Entwicklungen, neue gesellschaftliche Organisationsformen. Sie entstehen von selbst und im richtigen Mass.
  2. Wir haben als globales politisches Instrument die UNO. Wir haben einzelne internationale wirtschaftliche Institutionen, wie die Weltbank oder den Internationalen Währungsfonds. Aber die global tätige Wirtschaft hat kein Gegenüber in Form eines GLOBALEN REGULATORISCHEN WIRTSCHAFTSGREMIUMS, wo auch zukunftsträchtiges wirtschaftliches Handeln besprochen wird, frei von Vorurteilen, ganz am tatsächlichen wirtschaftlichen Nutzen orientiert. Frei von jeder vorgefassten Meinung, frei von jeder Ideologie. Aber voller Kompetenz. – Ein zukünftiges Wirtschaftssystem wird sich aus dem praktischen Dialog entwickeln. Nicht aus einer der Analyse folgenden Theorie. Das wird neu daran sein. Es wird neue Standards geben. Und irgendwann erwachen wir und stellen fest: Es ist ein neues System.
    Ein solches Gremium darf keinesfalls abhängig von der Politik sein. Ebensowenig, wie es die globale Wirtschaft ist. Kein Staatspräsident, kein Wirtschaftsminister sitzt dort ein, kein G-x Gipfeltreffen hat damit zu tun. Ein Gremium, das sich durch seinen Einfluss und seine überragenden Lösungen selbst Entscheidungskompetenzen erarbeitet, direkt auf die Wirtschaft einwirkt und auf die arrivierten Politiker und deren meist kleinliche, kurzsichtige Politk (ein freundliches, zuvorkommendes Liedchen) pfeift. Die Politik leistet mE einfach zuwenig Nützliches, um soviel Macht zu verdienen.

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