Forum Geld/Money – I

von 2b am 24. Oktober 2006

„Ok, ok… is ja gut!“ (Joe Pesci, mein Liebling). Also, statt Sie, werte LeserInnen (aber niemals allerwerteste LeserInnen!), für diese heisse Sache in die Tiefen der Kommentare und mein dort notorisches KLEINSCHREIBEN zu verbannen (ausser dieses erste Mal), eröffne ich für den Dialog zum Beitrag (unter anderem) über Reiche mal kurz ein Forum.
Aus Gründen der Einfachheit, lasse ich die Unterschriften für diesmal weg. Wer darob beleidigt ist, deren oder dessen Namen füge ich gern nachträglich ein.

Hier Nummer 1, der Grundsatzartikel:

Frage:
Das mit dem Reichsein leuchtet mir spontan ein, auch wenn ich noch nicht verstehe, was daran falsch sein soll.
Was ist es?

Antwort:
die verfügbaren ressourcen in ihrer gesamtheit sind dafür da, dem wohlergehen der gattung zu dienen.
die natur hat in den genen nur für die sippenverantwortung vorgesorgt. gattungsverantwortung – aber auch dorf-, stadt-, landes- oder wirtschaftsraumverantwortung – sind eine kulturleistung, die aufgrund globalen wirkens und globaler interdependenzen mittlerweile zum Muss geworden ist. von dieser kulturleistung sind wir noch meilenweit entfernt. aber wann sollen wir beginnen?
übrigens: wenn wir dieses verhalten mit gesetzen erzwingen müssen (wie zb demokratisches verhalten (siehe dazu demnächst: »Demokratie? – Das ist ja ein Witz!”)), so ist das noch keine kulturleistung!

es gibt einen range, innerhalb dessen dieses kollektive wohlergehen gewährleistet ist. alles, was darüber (reichtum) oder darunter (armut) liegt, ist unter den hier und heute aktuellen bedingungen ein skandal. ein vergehen gegen die mitmenschlichkeit.

auch wenn die gene nur die sippenverantwortung schützen, ist unsere wahrnehmung wach. das heisst, eine skandalöse wirklichkeit, innerhalb des verantwortungsraums, zu dem wir gehören, wirkt auf uns selber zurück. wir können uns auf dauer unmöglich an dem erfreuen, was die gemeinschaft auf dauer vermisst. je mehr davon wird, desto stärker wirkt die innere schuld. und schuld leert uns aus. wer das nicht spüren will, kann sie nur durch neues handeln auflösen (wie zb gates) oder verdrängen. verdrängen bedeutet aber, sich nicht zu spüren. und sich nicht spüren bedeutet, nicht leben.
es ist tatsächlich so einfach.

der verantwortungsraum, der auf uns und demzufolge auch auf reiche wirkt, korreliert mit der quelle des reichtums. wenn Sie ihn aus ihrem land ziehen, sind Sie auch dem wohlergehen der bevölkerung ihres landes verpflichtet. stammt er aus globaler tätigkeit, sind Sie auch global verpflichtet.

im übrigen: glauben Sie mir nicht! prüfen Sie das alles selbst nach. beginnen sie mit ihren persönlichen erfahrungen als reiche oder reicher bzw mit ihren erfahrungen mit reichen menschen.

tipp: falls sie auch nur ein bisschen aus dem vorbehalt starten, werden sie nichts, aber gar nichts herausfinden, das wirklich nützt. es bleibt asche. also, ist vielleicht zuerst eine reinigende haltungsdusche angesagt.

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