Schweizer Männer behaltet eure Waffen!

von 2b am 2. September 2006

„Das ist nett, Herr Bundesrat Schmid, dass Sie uns einfachen, aber wachen Bürgern in Ihrem Interview von gestern so schön aufzeigen, wie Ihre Politik funktioniert.

Also, die Waffensache interessiert mich nicht besonders. Wie wohl in den meisten Haushalten dieses Landes (natürlich nur von Schweizern; die Ausländer müssen sich bei Bedarf auf dem Schwarzmarkt versorgen) sind die Gewehre unserer beiden Söhne bei Muttern auf dem Dachboden versorgt und nehmen, zusammen mit dem übrigen Armeekarsumpel, Platz weg. Für den einzigen nahe liegenden möglichen Gebrauch, die wirksame Abwehr von ungebetenen Gästen, taugen sie somit nicht. Damit hat sich’s.

Aber Sie offenbaren so schön ungeschminkt – es sei denn Ihre pudrigen Begründungen sollen als Schminke gelten – dass lebensfeindlichen Mindkonzepten schlicht und einfach echte Argumente dh Legitimationen fehlen. Was Sie da für ein Nichts als Scheinargumente anführen, ist hanebüchen und beleidigt jeden an Ihren Ansichten eventuell interessierten Menschen (ich muss also vielleicht doch noch einmal auf meine positive Unterstellung bezüglich Bundesrat zurückkommen).

Was Sie, Herr Bundesrat, ein ganzes Interview lang tun, ist zu sagen: „Verdammt, ich möchte nichts – nichts! – ändern. Ich möchte alles so belassen, wie es ist. Und dafür brauche ich keine guten Gründe. Ich bin so. Ich!“

Das sagen Sie aber nicht. Verständlich, denn dann würde ja sicher bald jemand aufstehen und fragen: „Und warum nicht?“ Und dann sässen Sie, unser Herr Landesvater, in der Patsche. Sie müssten bekennen: „Ich bin so hilflos, ich traue mir so wenig zu, dass jede Bewegung, jede Veränderung mich in Panik versetzt.“ Ja, und dann müssten Sie natürlich den Hut nehmen – und die meisten Ihrer KollegInnen gleich an der Hand (auch den Herrn Leuenberger, der sich demnächst – so munkelt man – in Herr Teddyberger umbennen wird. Wobei er scheint’s wohlweislich vermieden hat, seinen Bruder Max um Einverständnis zu bitten. Hätte er auch kaum bekommen; denn Max trauert bereits öffentlich über die Tatsache, dass es nun schon seit so langer Zeit überhaupt keine gemeinsamen Streiche mehr gibt – nur noch still Suppe (aus)löffeln). Denn so einer kann natürlich nicht unser Landesvater sein, der sich nämlich wenn nötig heldenhaft vors Volk stellt.

Also, Herr Bundesrat Schmid – und gleich alle andern mit: Hoffen Sie, dass sich, wie bis anhin, weiterhin so viele Menschen hier gern für dumm verkaufen lassen, einfach weil Sie als Bundesrat den Mund aufmachen. Man muss es ja nicht verstehen. Man muss es nur glauben.
Und hoffen Sie – und fast alle andern KollegInnen mit: dass nie jemand aufsteht und diese in Ihrem Fall einzig wichtige, peinliche Frage stellt!

Einen schönen Sonntag wünsche ich – und vor allem ein schönes Unspunnenfest (denn dort scheint doch nicht bloss die, sondern vielleicht sogar Ihre Welt für verdammt kurze zwei Tage in Ordnung)!

Ihr aufrechter Bürger 2BD (ich bin natürlich auch für Abderhalden)

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