München, der Film – und die Juden

von 2b am 11. August 2006

‚München‘ – ein sehenswerter Film.

Spielberg spricht extra eine Einleitung, um sich zu rechtfertigen.
Weshalb greift man Spielberg an? Die Juden tun seit Jahren und ganz besonders gerade jetzt im Libanon exakt und genau das, was sie im Film tun.

Aber die Israeli machen für mich heute nicht Weltgeschichte. Schon, weil sie sich vollkommen abhängig gemacht haben von ihrem militärisch absurd gerüsteten grossen Verbündeten (der seit dem zweiten Weltkrieg natürlich, trotz seiner Waffenstarre, nicht mehr gewinnen kann – siehe). Deshalb lasse ich die Israeli in der Regel aus. Die Juden sind – seit sie in Israel sind – mitten in der Klemme. De facto bestimmen sie mAn wenig.

Aber sie zeigen etwas Auffälliges. Etwas wirklich vollkommen Neues. Etwas, das uns andere zweifellos vollkommen verwirrt. Und unser eigenes Weltbild durcheinander bringt. Und das ist es, was ich an den Israeli heute bemerkenswert finde. Und der Film ‚München‘ zeigt das auch eindrücklich:
Die Juden waren in der Geschichte meist die Drangsalierten, Verfemten, Gedemütigten. Menschen, die sich selbst unwert fühlten, konstruierten mit ihrer Verunwertung der Juden etwas Unwertes ausserhalb, um sich selbst und ihr beschissenes Gefühl mit sich selbst zu vergessen. Und das ist es doch, was zB die Deutschen gemacht haben: Sie haben sich selbst vergessen. Und gleich noch vergessen, das sie Menschen sind. im Kleinen geschieht das übrigens tagtäglich in Paarbeziehungen (siehe dazu auch den aktuellen Werkplatz 2BD „Die Paarsache„). Der eine Partner vergisst sich und sein eigenes Unwertempfinden, indem er den andern entwertet; und vergisst oft genug dabei auch gleich noch, dass er eigentlich ein Mensch ist und einen (eigentlich geliebten und ihn liebenden) Menschen vor sich hat. Schon geht das Drama los. Meistens zum Glück nur in Gedanken und Worten.

Die Juden spielten die Rolle der Schwachen, der Ohnmächtigen, die sich scheinbar in ihr Schicksal ergeben. Ja, es gab stets Gründe zur Ohnmacht… Aber was bleibt, ist die Tatsache, dass die Juden, obwohl sie keineswegs andere Menschen sind wie all die andern und es also keinen Grund gab, regelmässig verfemt und gedemütigt zu werden, trotzdem meistens diese Rolle hatten.

Was sich mir nun ganz deutlich darbietet ist Folgendes: Die Juden in Israel haben irgendwann, vermutlich kurz nach ihrem Einzug dort, beschlossen, diese verdammte Rolle abzulegen. Und ab jetzt nur noch stark zu sein, jene, die man, wann immer man ihnen auf die Schuhe tritt, fürchten muss (das ist es doch, was die Hizbolla mit ihrer Entführung gemacht haben: Sie sind den Israeli auf die Schuhe getreten).
Und das, meine lieben Mitmenschen, kann ich verdammt gut verstehen! Das ist eine grosse Entscheidung. Und wir werden irgendwann lernen, dass die sich geändert haben. Das sie wild entschlossen sind, der ewigen Wiederholung ihrer Geschichte endlich ein Ende zu bereiten. Und dann werden wir vielleicht irgendwann vergessen, dass die Juden ‚die Juden‘ sind. Und irgendwann – viel später – werden vielleicht und endlich sogar die Juden vergessen, dass sie Juden seien (so wie ich irgendwann vergessen habe, dass ich so etwas wie ein Christ sei). Das wird ein Segen sein.

Das ist es für mich, was da läuft.

Mit den Palästinensern hat das nmA wenig, sehr wenig zu tun. Ich mein, zum Glück; denn diesen Krieg werden die Menschen in Israel nicht gewinnen können. Sie wollen uns etwas ganz anderes beweisen.
Und deshalb bin ich ziemlich froh, wenn ich Recht habe, dass die Israelis weltpolitisch keine Rolle spielen. Sondern einfach dieses – ihr! – Ding durchziehen. Bis es alle begriffen haben (und die Israeli begriffen haben, dass sie dafür die Amerikaner nicht brauchen – und auch nicht brauchen können).
Ich wünsche den Menschen in Israel, dass sie solange durchhalten.
Ich wünsche uns, dass wir das schnell begreifen.

Sicher ist: Frieden müssen dort unten andere schaffen – die wirklich Mächtigen. Aber diese werden – das bleibt zu befürchten – das Spiel noch eine Weile auf Kosten anderer weiterspielen. Vielleicht merken aber auch wir irgendwann, dass wir die Juden jetzt nicht mehr nach alter Manier benutzen können. Dann, wenn nichts mehr funktioniert – so wie im Irak. Oder sollen wir es unseren Führern beibringen? Die Juden sind ja zu sehr mit sich und ihrem neuen Selbstbild beschäftigt, als dass sie das so rasch merken werden.

Der Film ‚München‘ – 34 Jahre ist es her – könnte nicht aktueller sein.

1 Kommentar »

  1. Golf tip

    I am Karin, very interesting article that contained the information I was searching for in Google, thanks.

    Golf tip am 14. August 2006 um 4:08 Uhr

Hinterlasse einen Kommentar