Fussball WM Nachlese – Konfliktmanagement im Fussball

von 2b am 16. Juli 2006

Ok, die Helden. Sie glänzen auf der Bühne. Aber wie steht es mit ihren Antipoden: den Mächtigen, die das Spiel erst in Gang setzen? Mit den Politikern des Fussballs? Mit der FIFA?

„Die von der Fifa sind alles Hösi.“ Dies sagt meine Frau, die aus lockerer Distanz eine Sendung mit Beni Huggel (Türkeitäter) mitverfolgt.
Kein Einwand.
‚Und ziemlich kindisch dazu.‘ Muss man beifügen, wenn man das Schiedsrichtermanagement betrachtet.
Kindisch? Ja: Alles, was die Verantwortlichen offenbar um jeden Preis wollen, ist Recht haben.
Das ist übrigens dasselbe wie ‚uneingeschränkte Macht.‘
Das verbietet ihnen unter anderem eine sachdienliche Schiedsrichterauswahl. Gebietet ihnen die sakrosankte Befehlsgewalt von deren Entscheiden – egal ob richtig oder falsch. Treibt sie dazu, Torfotos zu verweigern (die eine Pseudoautorität untergraben könnten). Und führt zu Rechtsentscheiden wider alle menschliche Vernunft, die als ‚Gleichbehandlung‘ deklariert werden.

Das sind die vorherrschenden Motive, die ich bei Sepp Blatter und dessen Crew feststellen kann. Auch dessen Umgang mit Kritik (zB Nichterscheinen bei der Abschlussfeier) weist schnurstracks in dieselbe Richtung.

Konfliktmanagement per Angst und folglich Ignoranz.

Das wiederum verweist auf dieselben Persönlichkeitsmerkmale, wie sie bei unserem famosen, mittlerweile so etwas wie Oberbundesrat und vielen seiner Kollegen weltweit auszumachen sind: sehr schwach, gefährlich angstvoll und total unsicher. Alles überdeckt von geschliffener Rethorik (was heisst das schon; die hatten und haben auch die Schlimmsten aller Schlimmen), von einer unheimlichen autoritären Starre, von geschickter Manipulation und von einer vielversprechendenabernichtshaltenden Jovialität.

So etwa sind also die Mehrzahl der Führungspersonen in der Welt gestrickt (unseren lieben, Merkel herzenden Bush haben Sie darin ja sicher auch erkannt).
Ist das alles?
Na dann gute Nacht.

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