Aare Forum – Eindrücke die bleiben – Teil II

von 2b am 2. Mai 2008

Die andere Vision orientiert sich klar an der Tatsache, dass die Bedingungen heute ideal sind, um die stetig wachsende Lebensqualität (LQ) zur primären Orientierung zu machen. Ein weiter anwachsender materieller Wohlstand kann in unserer Kultur nur noch marginal dazu beitragen, die LQ zu steigern. Ja, leider wirkt die etwas blinde, hektisch angestrebte Steigerung unseres materiellen Lebensstandards in den bereits reichen Gesellschaften schon eine ganze Weile deutlich ins Gegenteil.

Es sind ganz andere Themen, die in den Mittelpunkt gehören. Definitiv zuallervorderst steht das Erreichen der täglichen Energiebalance durch die Installation ausreichender Ruhephasen (Ruhepunkte) -> siehe auch „Das Energiemanifest“. Wenn das nicht die Basis bildet, können wir die Wirkung all der andern Massnahmen schlicht vergessen.

Menschen, die täglich den biologisch geforderten Ausgleich ihrer persönlichen Energie schaffen, gelingt es relativ leicht, die LQ in allen Lebensbereichen (I/W/I) markant zu steigern.

Bereits einige Schritte auf diesem Weg führen in der Wirtschaft zu enormen Kostensenkungen (zB in den Bereichen Krankheitskosten/Absenzen, Folgen von Fehlentscheidungen, Blockierungen wegen Beziehungsspannungen).
Die Umsetzung dieser Vision führt zusätzlich dazu, dass sich ein angemessen hoher Lebensstandard einpendelt, der weiterhin offen ist für zahlreiche Innovationen, die das Leben einfacher und sicherer machen, ohne die Lebenstüchtigkeit weiter zu schädigen, wie das heute markant geschieht (Beispiel Dauerstress, chronische Erschöpfung, wachsende Krankheitsanfälligkeit). Im Gegenteil: Die Umsetzung führt dazu, unsere Lebenstüchtigkeit wieder markant zu steigern.

Und das bedingt, um den Kreis zu schliessen, die Verwendung der durch optimierte Arbeitsorganisation frei werdende Zeit konsequent für Ruhepunkte. Und darauf folgend eine stetig verbesserte Klarsicht, welche Tätigkeiten uns tatsächlich einen Gewinn bringen – individuell wie gesellschaftlich betrachtet.

Sich bei solchen Berührungspunkten zwischen den so unterschiedlichen Visionen zusammenzusetzen und einen intensiven Dialog zu führen über die Orientierung bei der Verwendung der durch Verbesserungen entstehenden Freiräume, darin sehe ich die nächste Zukunft.

Mein neues Buch schildert die zweite Vision ausführlich und gibt die entsprechende Richtung vor.
Gleichzeitig schildere ich dort die konkrete Umsetzung im persönlichen Leben, angefangen bei ersten – und wörtlich verstandenen! – winzigen Schritten.
Bleibt anzumerken:

Echte Dialoge führen nicht zu Kompromissen, sondern zu neuen Lösungen, die vorher unbekannt waren. Und genau das werden wir nicht nur benötigen, sondern mit intelligentem Energiemanagement auch problemlos erreichen.

Wir werden die Antworten finden müssen auf die Frage:

„Wollen wir passiv zusehen, wie sich das Rad praktisch als Selbstläufer immer schneller dreht und uns darauf beschränken, darin immer perfekter zu laufen, oder wollen wir aktiv eingreifen und ernsthaft beginnen, unseren vitalen menschlichen Interessen Nachachtung zu verschaffen?“

Bevor wir jene Frage endgültig beantworten können, müssen wir diese Frage beantworten:
„Wofür arbeiten wir eigentlich?“
Arbeiten wir für eine abstrakte ‚Wirtschaft‘, mit anonymisierten, nicht mehr nachzuvollziehenden Interessen oder arbeiten wir für die Interessen von uns Menschen – mithin für unser tatsächliches Wohlergehen?

Die Antwort auf diese Frage muss sowohl jede und jeder für sich und seine Familie als auch die Gesellschaft als Ganzes – ja, letztlich die ganze Menschheit geben.

Als Hilfe zur Klärung dieser Frage möchte ich noch beifügen, dass es nach der Schnittstelle zwischen Hunger und satt sein keine weiteren Schnittstellen mehr gibt.
Das heisst:

Egal, ob jemand arm, mittelständisch, wohlhabend oder reich ist: Zwischen diesen verschiedenen Lebensstandards gibt es keinen prinzipiellen Unterschied bezüglich Lebensqualität.
Kurz:

Reiche besitzen nichts exklusiv, dass sie glücklicher oder erfüllter machen könnte als Arme.

(Wie wir unterdessen feststellen können: nicht einmal Zeit – im Gegenteil!).
Dasselbe gilt für Menschen, die Macht und Einfluss besitzen gegenüber Menschen, die bloss eigenmächtig sind.
Letzteres allerdings müssen Sie schon erreichen. Aber das steht jedermann und jeder Frau offen. Jene, die es vorziehen, sich ohnmächtig zu fühlen, verlieren ihre Lebensqualität zwingend und dauerhaft.

It was a pleasure!
2bd

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