Das Projekt zweite Lebensschule – Illusion und Anspruch

von 2b am 30. August 2007

Hier wird auf neue Weise veranschaulicht, was ein Projekt zweite Lebensschule bewirken soll und bewirken kann. Und das führt dann zur Frage, ob dieses Projekt eventuell eine generelle Bedeutung für uns Menschen hat. Erfahrene LeserInnen meiner Beiträge können danach das Projekt zweite Lebensschule noch besser und einfacher einordnen. Neue, mit meinem Beitrag noch wenig vertraute LeserInnen entdecken den logischen Weg von einem simplen individuellen Prozess zur globalen Herausforderung.

Ein Projekt zweite Lebensschule, das jedem Interessenten eine zweite Chance einräumt, das eigene Leben nicht bloss in ein, zwei Bereichen, sondern zu umfassendem Gelingen zu führen, bewegt sich zwangsläufig im magischen Dreieck von Biologie, Medizin und Psychologie.

Ein Projekt mit dem Anspruch, Menschen automatisch zu richtigem – das heisst, sowohl artgerechtem als auch umweltgerechtem – Verhalten zu führen, muss auf allen Ebenen wirken: auf der psychischen, körperlichen und mentalen.
Und wenn das erst noch die Lösung für die mittel- und ohnehin langfristige Zukunft unserer Gattung darstellen soll, muss diese Wirkung vollkommen tiefgreifend und nachhaltig sein.

Und dieses Projekt muss seine Wirkung unabdingbar und perfekt in in allen Bereichen entfalten: im ICH-, im WIR- und im IHR-Bereich.

  • Wer also sagen kann: „Ich bin hochintelligent“, aber der Körper spielt nicht richtig mit oder leidet unter Vernachlässigung: hat eine Chance, die Fähigkeiten auszuweiten.
  • Wer sagen kann: „Mein Körper ist in ausgezeichneter Verfassung“, ist aber mental nicht auf der Höhe: hat die Chance, das nachzuholen.
  • Wer sagen kann: „Ich bin ein fröhlicher, unbeschwerter Mensch“, doch die grosse Liebe will sich trotzdem nicht einstellen: gewinnt neue Chancen.

Das sind grosse Versprechen. Und wer sich näher damit befasst, erhält wohl den Eindruck: Da müssen Wunder wirken …

Wunder?
Du meine Güte, es ist wahr: Es geschehen wahre Wunder!
Und das sagt ein (zwar hochemotionaler, aber gleichzeitig) vollkommen nüchterner Mensch wie ich? Einer der nicht müde wird, gegen Mythen und Illusionen anzuschreiben?

Was ist ein Wunder?
Ein Wunder bedeutet: Die Logik des Geschehens befindet sich ausserhalb der üblichen Erfahrungswelt.

Das ist für das Projekt zweite Lebensschule kein Problem. Wunder gehören da zur alltäglichen Erfahrung.

Wo aber sind die Grenzen?

Wer sich intensiv mit der Medizin befasst hat, beginnt fast automatisch an eine gewisse Allmacht dieser Wissenschaft zu denken. (Fast) alles erscheint mit medizinischer Technik machbar.
Wer sich ebenso intensiv in die Psychologie einarbeitet, beginnt fast unweigerlich zu denken, (fast) alle Probleme hätten zumindest auch psychische Ursachen und könnte entsprechend mithilfe der Psychologie behoben werden.
Wer sich in das Studium der Biologie vertieft, kommt ebenfalls fast automatisch zum Schluss, dass die Biologie unser Leben (weitgehend) bestimmt.
Diese Vorgänge sind verständlich, sie geschehen fast zwangsläufig. Ja, sie sind das Ergebnis von Begeisterung, und schliesslich von erheblicher Kompetenz im entsprechenden Fachbereich. Also mE durchaus in Ordnung. Es ist eher die erfahrene Reife, die wieder Weitsicht verlangt; die fordert, den Blick über die Grenzen der eigenen Kompetenz hinauszuheben.
Was ist also, realistisch gesehen, mit den Wundern, die ein Projekt zweite Lebensschule bewirken kann? Welches Ausmass haben sie? Welche Grenzen sind diesem Prozess gesteckt?

Meine Anmassung, von ‚alltäglichen Wundern‘ zu sprechen resultiert aus der ernüchternden Erfahrung mit unserer durchschnittlichen Lebenskompetenz. Schon ein kleiner, substantieller Schritt über die übliche – leider meist de facto eng begrenzte – Erfahrungsintensität hinaus, ein Schritt, wie er im Projekt zweite Lebensschule täglich passiert, wirkt als Wunder. Natürlich nur solange, bis man erstens die Logik dahinter erkannt hat und somit in die Lage kommt, fortan diese ‚Wunder‘ selbst zu bewirken. Zweitens bis man sich an die neue Erfahrungsintensität gewöhnt hat, der persönliche Erfahrungsraum also durch diesen substantiellen Schritt erweitert wurde. Wunder neigen leider dazu, vergänglichen Charakter zu besitzen.

Das Projekt zweite Lebensschule macht eine Menge möglich. Es kann viele Träume zur Verwirklichung bringen. Es kann noch mehr: Es kann Dinge in den Bereich des Möglichen rücken, die bisher ausserhalb der eigenen Vorstellungskraft lagen – die ‚man sich nicht träumen liess‘, wie der Volksmund so wunderbar treffend sagt.

Aber das Projekt zweite Lebensschule kann nur Ihr persönliches Menschsein optimieren. Es ist Ihre ganz persönliche Annäherung an ein perfektes Menschsein. Im Kontext des Tierreichs – eingedenk der Tatsache, dass wir uns letztlich einfach dort einreihen, ob wir höher fliegende Vorstellungen haben oder nicht –  übersteigt auch ein perfektes Menschsein den Bereich des Gewöhnlichen nicht. Wir können uns also im besten Fall in Würde neben die andern Tierarten einreihen.

Bis das allerdings soweit ist, müssen bei praktisch jedem Individuum auf diesem Planeten noch einige Wunder geschehen – sei das nun halt eben eher im körperlichen Bereich oder im psychischen oder im mentalen (siehe dazu auch!).

Bei vielen Menschen beginnt diese hohe, anspruchsvolle Würde zweifellos damit, dass sie aufhören, aus den grandiosen Errungenschaften, zu denen unsere spezifischen biologischen Voraussetzungen führten, einen Status des Besonderen abzuleiten, eines Wesens, das nicht dem gewöhnlichen Tierreich zugehörig ist und ganz besondere Aufgaben hat (zum Beispiel, unseren Planeten zu zerstören…?). Ich habe nichts dagegen, uns als übergeordnet zu betrachten. Das machen nämlich die Ameisen für sich auch. Und die Vögel. Und die Viren. Übergeordnet bedeutet hier ja bloss: Die Interessen der eigenen Gruppe gehen vor. Aber etwas Besonderes?
Für mich ist klar, dass die Erfindung von Gott und Göttern – vor allem seit der Antike – unter anderem dazu dient, diesen Status des Besonderen, Abgehobenen zu zementieren, auch wenn ‚moderne Gläubige‘ versuchen, das Menschgleiche aus ihrem Gottesbild zu entfernen (es wird nicht gelingen!). Ein solches Verhalten kann nur aus dem Boden des Empfindens von abgrundtiefem Unwert wachsen.

Der Drang nach dem Besonderen nährt sich aus der (Selbst-)Erniedrigung.

Wer den andern Lebewesen durch und durch ebenbürtig (und durchaus übergeordnet!) ist, braucht das Besondere nicht.

Da die Biologie das Menschsein beschreibt, noch bevor irgendeine Form von Biografie – und damit medizinische Massnahmen und psychische Entwicklungen – beginnt, ordne ich die Biologie vor (nicht über!).

  • Es kann nicht normal sein, dass wir Menschen massenhaft, ja in überwältigender Mehrheit verkrümmt, krankheitsanfällig und geschwächt herumlaufen, so dass wir uns eigentlich vor jeder Biene, die um uns herumschwirrt oder vor jeder Katze, die im Garten lauert, schämen müssen (ein gutes Argument dafür, uns stets zu bekleiden!).
  • Es kann nicht normal sein, dass massenhaft Menschen vollkommen unfähig sind, sich selber auch nur ein bisschen vernünftig zu regulieren – geschweige denn, dies in jedem Lebensbereich zu tun.
  • Es darf vor allem nicht normal sein, dass diese Phänomene zunehmen, statt als logische Folge des gepriesenen ’ständigen Fortschritts‘ laufend abzunehmen! Ja, schlimmer noch: so rasend schnell zunehmen, das sie in kurzer Zeit die allermeisten Menschen auf diesem Planeten erfasst haben! Denn genau das stellt dem, was wir als Fortschritt oder gar als Entwicklung behaupten, das traurigste Zeugnis aus! Stellen Sie sich vor, wie viel in den Fortschritt investiert wird, wieviele kluge Köpfe daran arbeiten! Und was dabei herauskommt, ist laufende Abnahme an Lebensqualität weltweit. Das kann es doch nicht sein! Daraus folgt mein Beitrag: Ich beschreibe die Ursache für dieses globale riesige Paradoxon und dann auch noch die Lösung.

So kann denn mE die Orientierung für eine erfolgreiche Zukunft nur die sein:

Unsere menschliche Biologie optimal zur Geltung zu bringen.

Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Keine anderen Wunder, keine unrealistischen Träume. Nur dies.
Sei das nun in unserer Körperhaltung und Fitness. Sei das in unserer psychischen Verfassung. Oder sei das in der Ausbildung unseres Mindsets. Vor allem aber in unserer Fähigkeit, diesen optimalen Ausdruck unserer Biologie täglich zu pflegen und durch perfekte Selbstregulierung langfristig zu erhalten. Dass dabei die gigantischen ‚Helfer‘-Kosten in unserer Gesellschaft geradezu pulverisiert werden, sei nur am Rande vermerkt (keine Sorge, es entstehen genug berufliche Alternativen für die betreffenden Fachpersonen!).

Und genau das ist selbst-verständlich (oder nicht?) die Orientierung in jedem Projekt zweite Lebensschule!
Daher halte ich das auch für die einzig vernünftige politische Orientierung dieses Jahrhunderts: uns Menschen endlich ein Projekt zweite Lebensschule und damit das Erreichen vollkommener Lebenstüchtigkeit (umfassende Lebenskompetenz, plus Fitness in jedem Bereich) zu verschreiben.

Das ist notabene meiner Ansicht nach auch die absolut einzige realistische Möglichkeit, den grossen Herausforderungen, über die gegenwärtig die ganze Welt debattiert, überhaupt ernsthaft beizukommen – seien das nun Hunger oder Wasser oder Klimawandel, flächendeckendes materielles Wohlergehen oder generell die Ausrichtung an global einheitlichen Interessen.

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