Psychotherapie – Root-Mind-Forming -> Unterschiede

von 2b am 4. April 2006

«Es lässt sich nicht gleich am Anfang der Therapie sagen, wohin die Reise geht.» (Thomas Merki, Vizepräsident Schweizerischer Psychotherapeutenverband -> Tagi 5.4.06). Das ist wohl die Aussage eines Psychoanalytikers. Die Psychoanalyse als Reise mit vorerst unbekanntem Ziel ist eigentlich ideal geschaffen für Menschen, die Zeit haben und viel investieren können, ohne Druck auf rasche Wirkung – also Klinikinsassen und auf der andern Seite intellektuelle Wohlsituierte. Kein Einwand. Aber als klar zweckorientierte Verfahren, um leidenden Menschen binnen nützlicher Frist eine bessere Zukunft zu ermöglichen eignen sich andere wohl besser. Die Aussage im Zitat drückt das korrekt aus. Ich gehe ja schliesslich auch nur zum Arzt, solange ich ihn wirklich brauche. Und der soll rasch erkennen, was zu tun ist und das möglichst zügig mit mir zusammen durchführen. Lieber bin ich frei von Symptomen und verzichte auf den Gang. Halten Sie das anders? Genau dasselbe gilt meines Erachtens für das andere Heilverfahren, die Psychotherapie:
Jemand leidet, besucht eine Fachperson, um das Leiden zu beenden. Das möglichst direkt und schnell – das heisst, nur solange, wie unbedingt nötig. So macht Psychotherapie Sinn und beweist ihren hohen gesellschaftlichen Nutzen.
Weshalb lasse ich mich darüber aus, wo ich doch meinerseits den Unterschied von Root-Mind-Forming (RMF) zur Psychotherapie betone?
Weil ich damit erstens zeigen kann, dass RMF keinesfalls eine Reise mit unbekanntem Ziel ist. Und zweitens kann ich zeigen, wie sich der Zweck von klar ausgerichteten Psychotherapieverfahren unterscheidet von jenem von RMF.

Psychotherapie hat die legitime und nützliche Absicht, einen Menschen (bzw ein Paar/eine Familie) von einem Leiden – von einem Symptom – zu heilen; mithin dieses zum Verschwinden zu bringen. Dieser Anspruch ist exakt analog zu medizinischen Therapien, signalisiert die perfekte Arbeitsteilung und umreisst ebenso exakt deren Wirkungsraum bzw deren Nutzen.
Root-Mind-Forming hat die nützliche und wohl ebenfalls legitime Absicht, einen Menschen (auch Paare und Familien sind dort schwerpunktmässig Einzelne) zu umfassender Lebenstüchtigkeit zu führen, egal, was das Ausgangsleiden bzw die Ausgangssymptome sind. Umfassende Lebenstüchtigkeit bedeutet: in allen Bereichen, also im ICH-, WIR- und IHR-Bereich. Die einzelnen Kriterien für Lebenstüchtigkeit sind in der ListeNormal aufgeführt. Das Verschwinden der Symptome ist im RMF ein beiläufiger, unerheblicher Vorgang. Er wird kaum konstatiert. Wenngleich das für die Betreffenden selbst durchaus grosse Erleichterung mit sich bringen kann. Doch schon geht es weiter…

1 Kommentar »

  1. […] Diese Aussage entstand im Zusammenhang mit der Absicht des schweizerischen Gesundheitsministers, von Psychotherapeuten nach einigen Sitzungen mit einem Klienten einen Bericht zuhanden der Krankenkasse zu verfassen, mit Auskunft darüber, „wohin die Reise geht“. Dazu wäre das Root-Mind-Center gern auch bereit, so es ein entsprechendes Gegenangebot des Gesundheitsministers erhielte. Natürlich nicht zuhanden der Krankenkasse**, da unsere Kunden ihre ganz persönliche Weiterbildung selber finanzieren – aus Gründen der Verantwortlichkeit und damit der ungleich besseren Lernchancen (Gesetz von Investment und zu Recht beanspruchtem Return). Entsprechend kommt die Gegenleistung auch nicht als Kassenleistung, sondern in Form einer im Gegenzug praktizierten öffentlichen Integration ins das Gesundheitswesen, inkl. zB ZurVerfügung-Stellung von Räumlichkeiten, Verbindung zu andern Organen des Gesundheitswesens, publizistische Unterstützung, Integration in andere Programme (zB im Firmenbereich oder im Sozialbereich). […]

    Bernhard Braendli Dietwyler » Fussnote zu Psychotherapie und Root-Mind-Forming -> Unterschiede am 11. April 2006 um 15:19 Uhr

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