Das Kind mit dem Bad

von 2b am 5. Dezember 2006

Anwort auf einen Kommentar:
„mit jedem artikel wird der rote faden deutlicher, der sich durch ihre offenbar vielfältigen tätigkeiten zieht. wir finden das wichtig und es nervt uns überhaupt nicht, wenn sie bei scheinbar beliebig ausgewählten themen auf deren gemeinsamkeiten, wie das unwertvirus, hinweisen; im gegenteil.
in den beiträgen zu verschiedensten themen findet man einerseits ganz praktisches, das man sofort nutzen kann, wenn man will. andererseits äussern sie sich oft ganz grundsätzlich und zeigen grosse lösungen auf. das klingt zwar – ich gestehe – unglaublich schön. aber, was soll man damit konkret anfangen? sie können ja nicht einfach die idealsituation installieren. wie sie selbst schreiben, scheitert das zwangsläufig.

Ich finde, dieser Frage muss sich jede Person stellen, die sich mit grundsätzlichen Fragen, mit Visionen und Utopien auseinandersetzt.
Mein Standpunkt dazu ist Folgender:
Wir sollten das Kind nicht mit dem Bad ausschütten!

Konkret schlage ich ein doppeltes Verhalten vor:

  1. Die vielfältigen aktuellen Lösungsversuche – all die mehr oder weniger nützlichen – gehen weiter. Grundsätzlich wird nichts verändert (siehe auch).
    Sie werden dann mit einer Orientierung erweitert, die ihnen eine klare und ganz bestimmte Richtung gibt; in meinem Fall eben die Richtung meiner grossen Lösungen, meiner Visionen. (Wer in einer solchen Arbeit steckt, weiss, wie rasch die grosse Orientierung, ja überhaupt jede Orientierung, verloren geht; das braucht eine Menge Disziplin – und Führungspersonen, die mit einem Teil ihrer Arbeitskraft explizit dafür abgestellt sind, die Vision lebendig zu halten).
    Ab da wird jede bedeutende Entscheidung über Investitionen in Lösungen an der Vision überprüft. Führt sie daran vorbei oder steht sie im Einklang damit? Daraus ergeben sich nach und nach, und ohne Aufwand, Änderungen, die in ihrer Gesamtheit die Kraft enorm verstärken, die Richtung echte Lösung wirkt. Es entsteht allmählich eine neue Lösungsdynamik, die mehr und mehr wie ein Sog wirkt.
  2. Involvierte Individuen beginnen sofort damit, in sich selber die Bedingungen für die – vorerst einmal persönliche – Verwirklichung der Vision zu schaffen. Sie installieren ein entsprechendes ICH-Projekt.
    Sie werden so nicht bloss ein täglich besseres, ‚anfassbares‘ Beispiel für die Realisierbarkeit der Vision und animieren so andere, es ihnen gleich zu tun.
    Sie sind, zusammen mit einer wachsenden Anzahl von Menschen, dann, wenn es gilt, immer grössere Projekte umzusetzen, auch wirklich in- und auswändig bereit. (Denn das ist genau der Grund, weshalb Revolutionen und ähnliche ‚Totalrevisionen‘ scheitern: Die Menschen, die die auf einen Schlag installierten neuen Verhältnisse umsetzen sollen, sind überhaupt nicht bereit dafür. Binnen kurzem prodzierten sie neuen Wein in alten Schläuchen – um das Sprichwort einmal umzukehren).

Dieses kombinierte Vorgehen lässt das, was geschieht, grundsätzlich weiter geschehen, inklusive schrittweise Linderung und Fortschritte.
Gleichzeitig wird, ohne Aufschub, die neue Situation kompromisslos vorbereitet.

1 Kommentar »

  1. Hei, mein Kommentar bezieht sich auf dein oberheisses Foto im Mandarinlibalken…
    Die neuen Fotos geben dem Blog die richtige Würze…
    Gruz

    Frog am 6. Dezember 2006 um 10:24 Uhr

Hinterlasse einen Kommentar