«MEIN Projekt» ist ebenfalls ein Prozess

von 2b am 23. März 2016

Hier ein Geburtstagsgeschenk für Ueli zum 65.

Spätestens nach Erreichen des Rentenalters beginnt MEIN Projekt die Führung zu übernehmen. Die Illusionen der Scheinprojekte sind die meisten verflogen. Die Resignation hält Einzug. Wir sind zurückgeworfen auf unser allgegenwärtiges UWE.
Rumpelstilzchen ist auch gealtert und vermag fast nur noch mittels allmählichem innerem wie äusserem Rückzug den Status quo aufrecht zu halten. Und auch das nur mit Mühe! Das nennt man dann Altersdepression.

Dieses Statement oben, lieber Ueli, ist (noch) nicht auf dich persönlich gemünzt. Hast du doch erst in fortgeschrittenem Alter mit den üblichen Modalitäten der Matrix, wie Kleinfamilie, begonnen. Und die relativ junge Frau an deiner Seite dient zweifellos als Ansporn, deine SPs so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Da bist du ja in der Comm nicht der einzige.

MEIN Projekt wird also mit zunehmendem Alter zum zentralen Thema. Natürlich ist es das stets, das ganze Leben hindurch; bloss, die SPs, der Alltagsstress, die allgemeinverbindliche chronische Überforderung, die systematische Ablenkung zu jeder Stunde, sie lenken uns mehr oder weniger erfolgreich davon ab.
Wir zwei sind uns ja erst vor kurzem in verbindlichem Kontext begegnet. Leider bist du dir selber lange vor der Sonne gestanden („Männer …!“ 🙁 ) und hast der Frau an deiner Seite den Vortritt gelassen. Daher laufen die Inspirationen, deine innere Ordnung betreffend, noch nicht so selbstverständlich ab, wie bei langjährigen MitstreiterInnen. – Doch bereits vor einigen Monaten wurde auf kaum definierbaren Wegen eine wuchtige Botschaft von dir zu mir transportiert. Plötzlich wurde klar, dass in dir eine enorme Kraft wirkt, die sich, wohl behütet im Verborgenen, folgendermassen nennt: „Ich habe keine Chance.“ – Ich hegte keinen Zweifel, dass es sich da um DEIN P handeln muss.
Nun äussertest du jedoch vor rund zwei Wochen eine eigene Version DEINES P, die ebenso überzeugt: „Ich verliere alles.“ – Spontan ordnete ich damals meine Inspiration neu als dein wichtigstes NeP ein. Doch, ausgerechnet in der Vornacht zu deinem 65. Geburtstag fühlte ich mich genötigt, das Ganze, und mit ihm einen zentralen Aspekt der Inneren Ordnung des Homo Sapiens Matrixensis überhaupt, neu zu überdenken. – Ich hatte nämlich meinen Entscheid revidiert und gefunden, dass so ein wuchtiges inneres Programm, wie ‚keine Chance haben‘, dich nur angemessen würdigt, und entsprechend zukunftsträchtig bearbeitet werden kann, wenn ich es ebenfalls DEINEM Projekt zuordne. Aufgrund dieses nun doppelten Faktums erschien es mir nahe liegend, die Ordnung von MEIN P zu differenzieren. Zumal ich fast zeitgleich erkannte, dass genau dieselbe Art doppeltes Faktum mir bezüglich meiner eigenen inneren Ordnung seit längerem bekannt ist, ich dieses bis anhin bezüglich dessen Einordnung jedoch relativ leichtfertig behandelt hatte. Immerhin: Verwirrt darüber war und blieb ich stets.

Also fragte ich mich zu nächtlicher Stunde im Bett, wie sich MP vielleicht aufteilt; und auch ganz profan, ob ich diesen unterschiedlichen Aspekten auch unterschiedliche Namen geben sollte. ZB MPa, MPb, …; oder MP1, MP2, …. Oder vielleicht ganz verschiedene Namen?

Hoppla, wie gewöhnlich dauerte es dann allerdings nicht lange – mein Schlafbedürfnis bedankt sich dafür! – bis ich das wahre Wesen der Ordnung von MP erkannte. Ha! Und so schauts aus, Ueli. Leider dauerte die Niederschrift etwas länger, als dein GeburtsTAG.
Beachte, dabei handelt es sich NICHT um ein Konzept, sondern vielmehr um die erweiterte Erkenntnis der längst bestehenden ‚Natur‘ des HSM (s.o.).

Noch dies zuvor: Auch wenn die Inhalte, die zu diesem Geschenk gehören, alles andere als erfreulich sind, und eigentlich nicht als Geburtstagsgeschenk taugen, ist doch das Potenzial, das in der Erkenntnis steckt, zweifellos unbezahlbar, bzw lebenswichtig zu nennen, nicht wahr? Immerhin …

Ich beginne mit der Nennung meines eigenen doppelten Faktums im Raum von MP.
Bereits seit über vierzig Jahren – anfänglich in der Primärtherapie – ist mir folgender Satz bestens bekannt: „Es isch alles für nüt.” Allerdings erst im Laufe meines NPs auf Basis der neusten Erkenntnisse – darunter, nach dem UWE, an zweiter Stelle eben die umwerfend simple innere Ordnung des HSM zu nennen – konnte ich diese äusserst schmerzliche innere Sicht auf mein Leben und vor allem die zu erwartende Zukunft richtig einordnen und somit konstruktiv verwerten. Beziehungsweise, verwertete sie sich durch den PP selber auf konstruktive, lebenspendende Weise, ohne dass eine Absicht nötig gewesen wäre!
Ebenfalls seit langem bekannt – nämlich aus einem Gespräch mit meiner Mutter etwa im selben Zeitraum – ist mir die Tatsache, dass ich von meinem Vater unerwünscht war. Erst seit neuerem allerdings ist mir klar, dass der ungeheure Druck, der dann auf meiner sich durchsetzenden Mutter lastete, sich ebenfalls zu Ungunsten meines Empfindens, auf der Welt willkommen zu sein, auswirkte. Schliesslich war ja meine Anwesenheit schuld an ihrem enormen Stress und an den zahlreichen unfruchtbaren, bzw schon eher furchtbaren Auseinandersetzungen zwischen meinen Eltern. Soweit die Sicht eines Kleinkindes.

Mit Hilfe dieser beiden Doppelinformationen gelang schliesslich die korrekte Differenzierung von MEIN Projekt. Sie lautet folgendermassen:

Bei MEIN Projekt beobachten wir dasselbe Phänomen, das aus sämtlichen inneren Entwicklungen bekannt ist: VAT+!

  1. Wenn du, Ueli, nachdem du über sechs Jahrzehnte lang diese erschütternde Erfahrung, keine Chance zu haben, regelmässig machtest, ohne dir Rechenschaft darüber zu geben, so bedeutet die Tatsache, dass du dir dessen nun bewusst bist, und diesem quasifinalen Umstand deines Lebens vielleicht gar zögernd beginnst zuzustimmen – was einfach bedeutet, die von dir geschaffenen Tatsachen anzuerkennen! –, so gerätst du iS einer Vorankündigung (V) quasi in Hautkontakt mit DP. Im (dir ev noch nicht bekannten) Bild des Trichters heisst das, du bist, nach dem Fall in den Trichter an der Trichtermündung angekommen und blickst hinaus in die Leere, ins Nichts. Die Illusionen, die du mit Hilfe deines S+ lebenslang versucht hast, aufrecht zu erhalten – mithin also dein ganzes ungeheures Bemühen, lebenslang, täglich, stündlich! – bricht in sich zusammen und macht dem Platz, was du TATSÄCHLICH anstrebtest und immer noch anstrebst in deinem Leben.
    Bei mir heisst die vollkommen desillusionierende V eben „S isch alles für d Füchs.”
  2. Und was bitte ist die Konsequenz aus der Desillusionierung? Na klar, wenn dein Bemühen nichts fruchtete und du immer wieder und schlussendlich doch keine Chance hattest – bzw vor dir haben darfst! = Opfervermeidung! – so verlierst du schliesslich alles = dein eigentliches Lebensziel. Na bravo, bin ich da versucht zu sagen; so ähnlich ergeht es nämlich ALLEN MENSCHEN. Hast du verstanden? ALLEN MENSCHEN! Das mag zwar nicht tröstlich sein; entlastend ist das allemal. Du bist nicht der einzige, der so dumm ist, unbeirrbar sein eigenes Scheitern anzusteuern; alle HSM tun das!?
    In meinem Fall heisst die finale Erkenntnis, nach dem Verlust aller Illusionen: „Ich bin unwillkommen.”
    Und das ist erst die Ankündigung (A), lieber Ueli! Die Tatsache ist dann wiederum eine andere, gleichsam der nächste logische Schritt.
  3. In der Tatsache (T) nämlich, da treffen sich alle HSM, und werden gleich! Na, endlich! Wenn du alles verloren hast, und ich dem unwillkommen Sein gegenüber stehe, wenn also nichts mehr unser Unwertsein versteckt, dann, ja dann ist es Zeit und nur Rechtens abzutreten. Wer unwert ist, hat kein Recht zu leben.
    Nun, angesichts dieser Tatsachen bist du bestimmt froh, gibt es dank mir die Unterscheidung zwischen «ins Handeln bringen» und «ins Spiel bringen», nicht wahr? Abermillionen Menschen – stell dir das mal vor! Dies ist eine TATSACHE! –, die dieses magische Tool nicht kennen, bringen sich, wenn IHR Projekt unausweichlich erscheint, Jahr für Jahr um. Und die Schweiz hat weltweit eine der höchsten Suizid Raten. Gewusst? Die friedliche, sichere, glückliche, reiche Schweiz. Soviel vermag scheinbarer Erfolg. Haha!
  4. Zur Ergänzung noch das + -Anhängsel in der Formel.
    DAS HIER, Ueli, ist das +! Du hast es gelesen. Ein Stück weit mitvollzogen? Bist betroffen? Ernüchtert? Irritiert? …? Ja? Dann hast du mental schon mal die Orientierung aufgenommen in Richtung der Erfahrung deiner tiefsten inneren Wahrheit, diesmal mit aller Wucht.

Ich erhebe mein Glas auf deine Zukunft!
Bernhard

PS: Und nun wäre von deiner Seite, als Ergänzung und zum Schmunzeln, noch die aktuelle Version deiner beiden SPs fällig. 😉

2 Kommentare »

  1. Lieber Bernhard vielen Dank für dein Geburigeschenk, ich bin davon stark berührt!
    Im heutigen ABPP an der S hat sich der Trichter, in dem ich stecke, als schwarzes Loch bei mir festgesetzt. Ohne einen Halt irgendwo!
    Gleichwohl erhebe ich auch gerne mein Glas.

    UB am 24. März 2016 um 21:02 Uhr

  2. genau so ist es dort: haltlos! nichts! leere!
    und auch die Metapher ’schwarzes Loch‘ passt. UNGEHEURE ENERGIE! die befreit werden will.
    und dass du – mit blick auf deine reale, greifbare zukunft – dabei dein glas erhebst, spricht für deine bewusste Klarheit:

    will ich überhaupt, oder gar vernünftig, oder vielleicht gar super! überleben, DANN ist das NUR SO möglich.

    2bd am 24. März 2016 um 21:43 Uhr

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