Schaffenskrise?

von 2b am 29. März 2008

Frage (Karl P.): Was ist? Haben Sie Ihre Kreativität verloren?

Antwort: Nein, nein. ich habe weit über hundert Texte parat für den Blog. Weit über hundert! Und es werden täglich mehr.
Sehen Sie, das ist so: Ich schreibe oft, viel und mit Leidenschaft. Ungebrochen.
Aber meist handschriftlich, weil ich irgendwo sitze: auf der Toilette, im Bett, im Zug, im Garten …
Wenn ich dann den Text für den Blog, den Werkplatz, für einen Artikel oder eines der Bücher aufbereiten soll, beginnt die Arbeit. Ich muss mir dafür extra – ein zweites Mal! – Zeit nehmen. Und das gelingt manchmal halt schwer.

Hätte ich einen Sekretär oder eine -in, glauben Sie mir: Mein Blog – und nicht nur der – würde jeden Tag bedient.
Da ‚hätte‘ nicht ist, muss ich – müssen aber auch meine teuren …

(aber, wie die Statistik zeigt, rasch untreuen; Sie fragen wenigstens! Lausige Stressmaniaks! Unterscheidet gefälligst zwischen Schrott, Durchschnitt, interessant und echter Qualität! Dann seid ihr sofort von der Zeitnot befreit. Nicht nur das Neue ist gut! Unter denen, die sämtliche Beiträge in meinem Blog gelesen haben – weit über 1000, allesamt lesenswert (natürlich!) -, verlose ich ein Gratisabo für den Werkplatz; schon wieder 500 Fränkli gespart!)

äh … teuren LeserInnen – sich damit bescheiden, was jeweils gerade möglich ist.

Einen Vorteil mindestens hat die Sache: Meine Texte haben nach Zufallsprinzip Zeit nachzuwirken.
Sie kommen, finden keinen neuen und lesen den letzten oder einen älteren noch einmal.
Das ist gut für die Verdauung!

Herzlich, Ihr 2bd

2 Kommentare »

  1. Das ist schade. Weil, dadurch entgehen uns Leserinnen und Lesern kostbares Wissen und wertvolle Anstösse. Ich persönlich profitiere enorm davon und ebenso einige meiner Freunde hier. Leider wohne ich zu weit weg (Südafrika), um eine realistische Chance zu haben, Ihnen einmal persönlich die Hand schütteln und danken zu können.
    Maren L.

    Maren L. am 30. März 2008 um 12:54 Uhr

  2. danke, maren unbekannt.
    es kommt noch besser: ebenso befinden sich in einer mappe etwa hundertfünfzig artikel, die der vollendung harren – von zwei stichworten, über einzelne textblöcke, bis zu unvollendeten texten.
    diesbezüglich hatte ich letztes jahr ein fantastisches erlebnis. als ich mit meiner familie für ein paar wochen in die usa reiste, nahm ich besagte mappe mit, um bei guten gelegenheiten mich um die texte zu kümmern. manche stichworte waren 4-5 jahre her und ich hatte natürlich längst keine verbindung mehr zu jenen inspirationen. aber ich machte mir keine mühe, mich zu erinnern, sondern liess mich einfach von neuem darauf ein. und siehe da: bei jedem einzelnen kroch die inspiration aus meinem innern hervor und schuf tolle texte.
    das stärkte mein diesbezüglich ohnehin starkes selbstvertrauen noch mehr.

    allerdings hat dieses selbstvertrauen trotzdem eine relativ klare grenze. in wichtigen situationen vor mir unbekannten menschen, für die meine denk- und verstehensweise fremd sind, verlässt mich dieses selbstvertrauen und ich bereite mich vor, als ob vorgedachtes, vorgefertigtes auch nur im entferntesten an die situative inspiration heranreichen würden. konkret betrifft das verhandlungen sowie vorträge vor grossem publikum. in beidem bin ich zudem wenig erfahren, was dem selbstvertrauen auch nicht gerade zuträglich ist. dabei sagte ein früherer kursteilnehmer mir neulich, dass er heute noch – nach mehr als 20 jahren – ganz deutlich mich vor sich sehe, wie ich enthusiastisch auf fragen hin den flipchart vollkritzelte. das, was er dort gehört, gesehen bzw. eben: erlebt habe, sei so schlüssig und kompakt gewesen, dass es seinen umgang mit der materie bis heute geprägt habe.

    verliess!?
    immerhin habe ich vor einiger zeit entschieden – und es dann erstaunlich locker geschafft -, zu verhandlungen ohne stift und papier, geschweige denn computer anzutreten. ganz auf das vertrauend, was ich in mir trage.
    eigentlich logisch, nicht? aber eben: die reste von uv21 treiben immer noch ihr unwesen.
    geholfen hat mir ein satz, der mir genau in einer solchen situation auftauchte. auf die frage, wie den mein produkt aussehe (dh auf die aufforderung, mich zu prostituieren), antwortete ich (beim ersten mal nur innerlich) mit dem bild: „produkt? ich bin kein buch, ich bin eine bibliothek. und was ich davon verwende, erkenne ich, wenn ich über ihre situation bescheid weiss.“
    anfängeranekdoten, ich weiss.

    2BD am 30. März 2008 um 13:21 Uhr

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